Weniger (ge)traute Zweisamkeit

HERMESKEIL/MORBACH. Der Trend zeigt nach unten: In Hochwald und Hunsrück gaben sich 2005 weniger Menschen das Ja-Wort als im Vorjahr. Auch die Geburtenzahlen sind laut Statistiken der Standesämter rückläufig.

Der Hochzeitsmarsch wurde 2005 seltener in den Standesämtern von Thalfang, Morbach, Hermeskeil und Kell am See gespielt, denn weniger Menschen trauten sich vor einen Standesbeamten als im Vorjahr. 47 Mal gaben sich Verliebte im Standesamt in Kell am See das Ja-Wort (weitere fünf Hochzeiten mit Bürgern aus der Verbandsgemeinde wurden außerhalb der VG geschlossen). 2004 waren es noch 55 Hochzeiten. Damit ist die Zahl der Eheschließungen in der VG Kell am See um fünf Prozent zurückgegangen. Auch das Standesamt in Hermeskeil verzeichnet einen Rückgang der Hochzeiten: Ließen sich 2004 noch 72 Paare im Standesamt oder auf der Burg Grimburg trauen, waren es 2005 nur noch 62. "Ebenso wie bei den Geburten wird sich der Trend auch bei den Eheschließungen auf einem niedrigeren Niveau einpendeln", prognostiziert der Hermeskeiler Standesbeamte Wolfgang Nellinger. Niedrige Geburtenraten machen sich bemerkbar

Die "geringeren Geburtenraten in den 70er- und 80er-Jahren" seien der Grund für die rückläufigen Zahlen, erklärt er den Trend. Den bestätigen auch die Standesämter in Thalfang, wo die Zahl der Eheschließung von rund 40 auf 32 sank, und in Morbach, wo 2005 52 Paare heirateten (2004: 60). In Morbach sei diese Entwicklung "bedingt durch die Großbaustelle" des neuen Rathauses, schätzt der Standesbeamte Christoph Knippel die Situation ein. Damit die Zahlen nicht weiter zurückgehen, bieten die meisten Standesämter inzwischen Alternativen zur Heirat im Amt an: im Schloss Dhronecken, auf der Burg Grimburg oder im historischen Bahnhof in Grimburg beispielsweise. Auch Trauungen an Samstagen sind auf Wunsch möglich oder beispielsweise durch den Keller VG-Bürgermeister Werner Angsten. Rückläufig sind auch die Zahlen der Geburten im Hochwald und im Hunsrück. In der VG Thalfang gab es lediglich eine Geburt, die Einheitsgemeinde Morbach verzeichnete keine, weil die Frauen meist in den umliegenden Krankenhäusern entbinden. Das Standesamt der VG Kell am See registrierte mit 56 Geburten im Jahr 2005 keine Veränderungen zum Vorjahr. Die meisten Geburten hat die VG Hermeskeil zu vermelden, weil im dortigen Krankenhaus auch Kinder aus anderen Gemeinden das Licht der Welt erblicken. Dort ist die Zahl der neuen Erdenbürger deutlich gesunken: von 232 in Jahr 2004 auf 208 im Jahr 2005. Bei den weiblichen "Neuankömmlingen" waren die beliebtesten Vornamen laut Standesamt Hermeskeil Marie (wie im Vorjahr), bei Jungen Alexander (2004: Elias). Die VG Kell am See meldet Jan, Lukas, Robin und Tyler als die beliebtesten Jungennamen, bei den Mädchennamen lagen Jana, Lea, Emely, Emily und Emilie an der Spitze. Bei der Zahl der Sterbefälle weisen die Statistiken der Standesämter im Hochwald und Hunsrück keine einheitliche Entwicklung auf. In Hermeskeil stieg die Zahl der Verstorbenen von 257 auf 272 an. In der VG Kell am See starben 75 Personen, von denen 43 dort beim Standesamt gemeldet waren, ein Rückgang um 30 Prozent. In der VG Thalfang stagnierte die Zahl der Todesfälle mit 55. In der Einheitsgemeinde Morbach lag die Zahl der Sterbefälle bei 62 - sie blieb ebenfalls auf dem gleichen Niveau. Allerdings gab es nach Auskunft vom Morbacher Standesbeamten Christoph Knippel einen regelrechten "Sterbeboom" in den Monaten Januar, Februar und März.

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