Weniger Kinder und ein besonderes Hochzeitsdatum

Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach · Auch an der Moselregion geht die demografische Entwicklung nicht spurlos vorbei: Im Jahr 2012 sind in den beiden Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach wieder mehr Menschen gestorben als Kinder geboren wurden. Geheiratet wurde allerdings fleißig - vor allem im Dezember.

Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach. Ben statt Luca, Maria statt Sophie: Im Jahr 2012 haben sich die beliebtesten Vornamen in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach im Vergleich zum Vorjahr geändert. Spitzenreiter sind Marie und Maria, auf Platz zwei Folgen Sophie und Sophia. Auf Platz drei: Anna. Im Jahr 2011 hatte der Name Sophie vor Marie und Johanna die Liste angeführt.
Bei den Jungen führen Ben und Leon die Liste an, auf Platz drei landet Felix - drei ganz andere Namen als noch 2011. Damals hießen die männlichen Babys am häufigsten Luca, Ben und Elias.
Insgesamt müssen sich allerdings, vor allem in der VG Bernkastel-Kues, immer weniger Eltern einen Gedanken um einen Namen für ihr Neugeborenes machen. Die Zahl der Kinder sinkt, der demografische Wandel macht auch vor der Region nicht halt.

Weniger Geburten, mehr Sterbefälle: Bei den Einwohnermeldeämtern der Verbandsgemeinden werden alle Geburten und Sterbefälle erfasst. Im Jahr 2012 kamen in der VG Bernkastel-Kues 148 Kinder auf die Welt - im gleichen Zeitraum starben allerdings 328 Menschen. Zum Vergleich: 2011 wurden noch 194 Kinder geboren, 312 Menschen starben - und das, obwohl seit Anfang des Jahres die ehemalige Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron ebenfalls zur VG gehört.
Bei den Nachbarn in der VG Traben-Trarbach sieht es bei den Geburten etwas besser aus. 65 Kinder kamen 2012 zur Welt, zwei mehr als im Jahr 2011. Dem stehen 120 Sterbefälle gegenüber (2011: 114).
Insgesamt sind in Traben-Trarbach sogar 300 Babys zur Welt gekommen - nur leben die meisten nicht dort. Das liegt daran, dass es im Verbundkrankenhaus Klinikum Mittelmosel, das aus den beiden Krankenhäusern Zell und Traben-Trarbach besteht, lediglich in letzterem eine gynäkologische Fachabteilung gibt. "Daher erblicken zahlreiche Kinder das Licht der Welt in Traben-Trarbach, die Eltern stammen aber nicht aus unserer Verbandsgemeinde", erklärt Marcus Erpel von der Verbandsgemeindeverwaltung.
Mehr Trauungen, eine Schnapszahl: Das Standesamt Bernkastel-Kues hat insgesamt 160 Eheschließungen dokumentiert, davon 136 im Cusanus-Geburtshaus und 24 im Kloster Machern. Außerdem haben zwei Männer eine Lebenspartnerschaft geschlossen. 2011 waren es nur 124 Trauungen. "Ich nehme an, dass es vor allem an dem besonderen Datum im Dezember liegt", sagt Kornelia Brinkmann, eine von zwei Standesbeamtinnen in Bernkastel-Kues. Am 12. Dezember 2012 gaben sich, passend zum Datum, zwölf Paare das Ja-Wort. Im Dezember habe es aber auch insgesamt mehr Trauungen gegeben als im Vorjahr, berichtet Brinkmann. Ein weiterer Grund für die höhere Zahl sei wohl die Fusion mit Neumagen-Dhron, meint sie. Die meisten Paare kamen aus der Region, aber auch eine belgische und eine englische Hochzeitsgesellschaft feierten 2012 in Bernkastel-Kues.
In Traben-Trarbach sind im vergangenen Jahr genauso viele Paare getraut worden wie 2011: 73. Im Trauzimmer haben sich 29 Paare das Ja-Wort gegeben, 44 heirateten auf Schloss Burg. Der 12. Dezember war dort nicht stärker frequentiert als andere Daten, erinnert sich Standesbeamtin Martina Trapka. Vier Paare sagten an diesem Tag "Ja".

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