Weniger Rotwein und Müller-Thurgau

Die Landwirtschaftskammer gibt jedes Jahr die Weinbau-Anbaustatistik heraus. Sie zeigt, welche Rebsorten die Winzer neu angepflanzt haben, beziehungsweise welche weichen mussten. Die neuesten Zahlen belegen: Der Rotweinboom hat seinen Höhepunkt überschritten.

In ganz Rheinland-Pfalz beträgt die Rotweinfläche aktuell 19 633 Hektar. Das sind 30,7 Prozent der Gesamtrebfläche. Im Jahr 2005 waren es noch 820 Hektar mehr.

Auch an der Mosel gab es einen Rückgang: 807 Hektar sind an der Mosel derzeit mit Rotweinsorten - zum größten Teil Spätburgunder und Dornfelder - bestockt. Vor vier Jahren waren es noch 838 Hektar. Diese Entwicklung sollte man nicht bedauern. Denn die Mosel ist kein Rotwein-Anbaugebiet und sollte auch nie der Versuchung erliegen, eines werden zu wollen. Ich habe schon einige hervorragende Mosel-Rotweine probiert, aber die meisten sind eher durchschnittlich. Das liegt auch daran, dass die Winzer - zu Recht - ihre besten Lagen dem Riesling vorbehalten.

Erfreulich aber ist: Nach einem gravierenden Rückgang der Gesamtrebfläche an der Mosel von 12 500 Hektar im Jahr 1989 auf rund 9000 im Jahr 2004 hat sich seitdem eine gewisse Stabilität eingestellt. Zwar gab es im vergangenen Jahr noch einmal einen Rückgang. Dieser ist aber mit 40 Hektar gering ausgefallen. Zurzeit weist die Mosel eine Gesamtrebfläche von 8891 Hektar aus.

Interessant ist auch ein Blick auf die Rebsorte Müller-Thurgau, auch Rivaner genannt. Im Jahr 1989 gab es an der Mosel noch knapp 3000 Hektar Müller-Thurgau, jetzt sind es nur noch 1247 Hektar. Der Müller-Thurgau als "typischer Massenträger, der die Fässer füllt", hat enorm an Bedeutung verloren. Auch das ist nicht zu bedauern.

w.simon@volksfreund.de

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