Weniger Straftaten, aber mehr Diebstähle

Die Zahl der Straftaten, die die Polizei 2010 im Raum Wittlich registriert hat, ging im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. Sie lag bei 2800. Schwere Diebstähle, insbesondere in Büro-, Werkstatt- und Lagerräume wurden jedoch häufiger gemeldet.

Wittlich. Für die Polizeiinspektion Wittlich war 2010 aus Sicht ihres Leiters Harald Licht ein gutes Jahr. "Die Anzahl der Straftaten ist deutlich zurückgegangen. Zudem ist das Risiko, im Raum Wittlich Opfer einer Straftat zu werden, statistisch wesentlich geringer als im Landes- oder Bundesschnitt. Gleichzeitig ist das Entdeckungsrisiko für die Täter enorm hoch."

Weniger Gewalt auf Festen



Die Zahlen belegen seine Aussagen: 2800 Straftaten hat die Wittlicher Inspektion 2010 registriert, rund 480 weniger als im Vorjahr. Die Wittlicher Beamten sind zuständig für die 56 000 Einwohner der Stadt Wittlich sowie der Verbandsgemeinden Wittlich-Land, Manderscheid und Kröv-Bausendorf ohne Kröv, Kinheim und Reil. Hochgerechnet auf 100 000 Einwohner registrieren die Wittlicher also eine Kriminalitätsbelastung von rund 5000 Straftaten, ein niedriges Niveau, das 970 Taten unter dem Landesschnitt liegt.

Die seit Jahren gute Aufklärungsquote, die diesmal bei rund 67 Prozent liegt, erklärt Licht damit, dass seine Mitarbeiter über ein hohes Maß an Personen- und Ortskenntnis verfügen. Mit anderen Worten: Die Polizei kennt ihre Pappenheimer.

Der Rückgang der Straftaten hat sich laut Licht vor allem bei den Vermögensdelikten bemerkbar gemacht, einem Sektor, der traditionellerweise große Schwankungen aufweist. Mit 486 Fällen hat sich deren Zahl fast halbiert. Der Inspektionsleiter zählte auch weniger Gewaltdelikte im öffentlichen Raum und hat dafür eine Erklärung: Die Polizei sei zum einen mehr präsent. Zum andern würde sie Festveranstaltungen von der Planung an begleiten, bekannten Schlägern den Aufenthalt dort verbieten sowie zusammen mit Ämtern und Veranstaltern auf Jugendschutz achten und Alkoholexzesse vermeiden. Seit 2008 hat sich so die Zahl der Gewaltdelikte auf nun 33 halbiert. Doch Harald Licht kann nicht nur Erfolge vermelden. Insgesamt ist die Zahl der Körperverletzungen um 24 Fälle auf 378 angestiegen. Bei rund einem Fünftel dieser Delikte ging es um gefährliche Körperverletzung (also mit mehreren Tätern oder einer Waffe) oder um schwere Körperverletzung (also mit dauerhaften Schäden für das Opfer).

Auch Gewalt in engen sozialen Beziehungen wurde etwas häufiger gemeldet und zwar 113 Mal. Die Rauschgiftkriminalität ist zwar um rund 40 registrierte Fälle zurückgegangen, doch sieht Licht keinen Grund zur Entwarnung. Sie sei weiter auf hohem Niveau, sagt er.

Mehr Diebstähle



Einen deutlichen Anstieg um 70 Delikte verzeichnete die Polizei bei den Diebstählen. 904 Fälle wurden angezeigt; das sind fast ein Drittel der gesamten Straftaten.

Auf dem Vormarsch sind insbesondere schwere Diebstähle - das sind Diebstähle, bei denen ein weiteres Delikt wie der Aufbruch eines Fensters hinzukommt, also meist Einbrüche. Eingebrochen wurde vor allem in Büro-, Werkstatt- und Lagerräume: 106 Mal (plus 41).

Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat mit 42 leicht zugenommen, davon 16 bei Tag. Allerdings blieb es in der Hälfte der Fälle beim Versuch. Für Licht ist klar: Hier zeigen die Präventionsarbeit und die verbesserte Sicherungstechnik Wirkung. Die Polizei nahm zudem 62 Einbrüche in Autos auf.

Positiv bewertet Licht die Entwicklung bei den Sachbeschädigungen. Ihre Zahl sank von 355 auf 266.

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