"Wenigerflur" bleibt interkommunal

Erschlossen wird es zwar vorerst immer noch nicht, das Interkommunale Gewerbegebiet Wenigerflur. Nach der jüngsten Entscheidung des Gemeinderates Piesport wird die Kooperation mit Neumagen-Dhron aber auch nicht aufgekündigt.

Piesport. Mit einem Unentschieden hat der Piesporter Gemeinderat den Versuch ausgebremst, das Interkommunale Gewerbegebiet Wenigerflur (siehe Extra) aufzulösen. Auf Antrag von Ortsbürgermeister Karl Heinz Knodt hatte der Rat über die Kündigung der Zweckvereinbarung mit Neumagen-Dhron zu befinden. Da sich für den Antrag keine Mehrheit gefunden hat, sondern je sechs Räte mit Ja und Nein gestimmt haben, gilt der Antrag als abgelehnt.

Deutlicher hatte zuvor der vor Jahren gebildete Arbeitskreis Wenigerflur entschieden. Das mit je vier Mitgliedern aus Piesport und Neumagen-Dhron paritätisch besetzte Gremium lehnte den Auflösungswunsch mit sieben Nein-Stimmen ab. Einziger Befürworter war Antragsteller Knoth. Für den Ortsbürgermeister ist das Gewerbegebiet "ein leidiges Thema". Es habe immer Leute gegeben, für die es ein Piesporter Gewerbegebiet sei. Er persönlich würde es daher begrüßen, wenn Piesport das Areal alleine betreiben würde. Zumal die Hauptlast wie bei der Pflege des Geländes nach wie vor beim Grundeigentümer Piesport liege. Allerdings wird laut Zweckverbandsvereinbarung letztlich alles brüderlich geteilt.

Und zwar die Kosten ebenso wie die Einnahmen aus Gewerbe-, Grund- und Einkommenssteuer.

Gewerbegebiet ist ein leidiges Thema



Weniger kontrovers hat der Rat über die Änderung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron diskutiert. Dass diese auch die Erweiterung des Neumagener Lebensmittelmarktes an der Brücke beinhaltet, sieht Knodt gelassen.

Der Rat habe damit kein Problem und habe die Änderung positiv beschieden. Entsprechend fällt das Votum aus zum "Villen-Projekt" im Rahmen von "Straße der Römer". Mit dem EU-geförderten Projekt rechnet sich Piesport Chancen für die römische Kelteranlage in Alt-Piesport aus. Anfangs sei das für die Gemeinde zwar mit Kosten von 2000 Euro verbunden, räumt Knodt ein. Doch im Gegenzug hofft er auf Ideen, "wie man die Kelteranlage touristisch mehr nutzen könnte".

EXTRA Gewerbegebiet: Die Erschließung des Gewebegebietes war schon für 2004 und 2005 ins Auge gefasst. Im Investitionsprogramm waren dafür pro Jahr 240 000 Euro vorgesehen. Doch dann zog sich das Vorhaben unerwartet in Länge. Denn die Kommunen hätten zuvor nachweisen müssen, dass es für mehr als 50 Prozent der Fläche ganz bestimmte Interessenten gibt. Und zwar sogenannte "förderfähige" Betriebe, die gewisse Bedingungen erfüllen, wie etwa einen Mindest-Umsatz oder Geschäftstätigkeiten in einem Umkreis von mehr als 50 Kilometern. Da dieser Nachweis bisher nicht erbracht werden konnte, ist die Fläche aus Kostengründen noch nicht erschlossen. (urs)

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