Wenn die Puppe fliegt

WITTLICH. (sos) Bus- statt Grundschule: Erst- und Zweitklässler der Ganztagsschule Friedrichstraße erlebten in einer praktischen Schulung der Polizei, wie beim Busfahren Unfälle verhütet werden können.

Zur Bremsprobe gab es keinen Stuntman. "Wir haben eine große Puppe auf einen Sitz platziert und neben die verglaste Bustür eine blaue Tonne gestellt. Mit den Schülern haben wir von einer Anhöhe beobachtet, was passiert, wenn der Bus mit zehn Stundenkilometern bremst", erklärt Franz Ambrosius. Er ist Polizist, zuständig für Verkehrserziehung und setzt auf den Aha-Effekt: "Die Kinder können genau sehen, wie die Puppe nach vorne und die Tonne in Richtung Fahrer fliegt." Das Bild prägt sich ein. Und wenn ein Erstklässler auf dem Busfahrersitz selbst sehen kann, dass er nicht sehen kann, wenn ein kleines Kind vor dem Bus über die Straße läuft, - auch das ist wichtig. So lernen die Schüler einprägsam, warum sie erst über die Straße gehen sollen, wenn der Bus weggefahren ist. Besonders im ländlichen Raum klärt die Polizeiinspektion die jungen Verkehrsteilnehmer auf. Ein- und Aussteigen, Verhalten im Bus wie sitzen bleiben, bis das Fahrzeug hält und nichts essen oder trinken, damit kein Unfall mit Verletzungen passieren kann, steht zum Beispiel auf dem Programm. Mit älteren Schülern setzt Franz Ambrosius auch auf Rollenspiele: "Da geht es zum Beispiel darum, dass man sich an der Bushaltestelle nicht raufen darf. Wir stellen eine Szene, bei der ein Kind vor einen herannahenden Bus fällt. Das geht ziemlich unter die Haut." Spaß macht die Busschule auch und das ist für den Lerneffekt ja besonders wichtig. Schulen oder Kindergärten, die sich für die Verkehrserziehung der Polizei interessieren können sich melden bei der PI Wittlich, Telefon 06571/9260.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort