Wenn die Sonne sparen hilft

Bernkastel-Wittlich · Das Solardachkataster gibt Bürgern online erste Informationen darüber, ob ihr Dach geeignet ist, um darauf eine Fotovoltaik anlage zu errichten. Denn nach einer Gesetzesänderung lohnt es sich inzwischen wieder mehr, Strom für den eigenen Bedarf zu produzieren.

Bernkastel-Wittlich. Rentiert es sich, auf meinem Dach eine Solaranlage zu montieren? Eine erste Antwort auf diese Frage erhalten Verbraucher seit drei Jahren auf einer extra eingerichteten Internetseite des Kreises Bernkastel-Wittlich, dem sogenannten Solardachkataster. Diese wird nun nach den neuen Aspekten des Erneuerbare Energien Gesetzes überarbeitet.
Bei dem Kataster handelt es sich um eine digitale, interaktive Satellitenbildkarte, die für alle Dachflächen in den Kreisen Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell anzeigt, wie geeignet das Dach ist, um darauf eine Fotovoltaikanlage zu installieren. Neben der Ausrichtung spielen vor allem die Dachneigung, eventuelle Schattenflächen durch Nachbargebäude oder Bäume und die Mindestgröße einer wirtschaftlichen Anlage eine Rolle bei der Bewertung.
Besonders gut schneiden dabei südlich ausgerichtete Dachseiten ab. Dort produziert eine Solaranlage in den Mittagsstunden den meisten Strom. Da die meisten Arbeitnehmer dann nicht zu Hause sind, kann der erzeugte Strom ins Netz geleitet werden und die Eigentümer profitieren von der Einspeisevergütung, die ihnen überwiesen wird.
Stromrechnung sinkt


Das seit 1. August gültige Erneuerbare Energien Gesetz sieht aber eine Senkung dieser Vergütung vor. Außerdem wird auf den erwirtschafteten Gewinn eine Einkommenssteuer fällig.
Gleichzeitig werden Solarstromspeicher-Systeme seit Mai von der Bundesregierung gefördert. Damit ändert sich die Wirtschaftlichkeit vieler Flächen, weil der Eigenverbrauch stärker in den Fokus rückt. In seiner jüngsten Sitzung hat der Kreisausschuss daher beschlossen, das Kataster für rund 5000 Euro zu überarbeiten.
Dabei wird die Berechnung der Energieausbeute an die neuen Gegebenheiten angepasst. Wie auch bereits die Einrichtung, die damals 50 000 Euro kostete, wird dies durch die Sparkasse Mittelmosel - Eifel Mosel Hunsrück gesponsort.
Bei der Überarbeitung sollen Dächer mit Ost-West-Ausrichtung stärker berücksichtigt werden. Hier wird vor allem in den Morgen- und Abendstunden Strom produziert, der dann für den Eigenverbrauch genutzt werden kann. Dadurch sinkt die Stromrechnung. Wie viele Fotovoltaikanlagen es im Kreis bereits gibt, ist laut Kreispressesprecher Manuel Follmann nicht ermittelbar, da diese nicht genehmigungspflichtig seien. Konkrete Zahlen liegen hingegen für eine weitere Funktion der Internetseite vor.
Die Möglichkeit, weiterreichende Informationen zum eigenen Hausdach mittels eines Formulares abzurufen, sei in den drei Jahren seit Einrichtung 960 Mal genutzt worden.
Hier können Hauseigentümer beispielsweise abfragen, wie viel Strom auf ihrem Dach erzeugt werden kann und wie groß eine Anlage sein müsste, damit sie sich wirtschaftlich rentieren würde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort