Wenn ein Hunsrücker Weltenbummler erzählt

Dhronecken · Der Dhronecker Fred Müller ist 1968 nach Südafrika ausgewandert und hat in den folgenden zehn Jahren auf mehreren Kontinenten gearbeitet. Seine Erlebnisse hat er jetzt in einem Buch zusammengefasst.

 Fred Müller sitzt mit seinem Buch am Schreibtisch. Auf dem Kopf hat er einen Hut aus Australien, im Hintergrund sind die zahlreichen Souvenirs, die ihn an seine Weltreise erinnern. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Fred Müller sitzt mit seinem Buch am Schreibtisch. Auf dem Kopf hat er einen Hut aus Australien, im Hintergrund sind die zahlreichen Souvenirs, die ihn an seine Weltreise erinnern. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Dhronecken. 1968 hat Fred Müller aus Dhronecken gemerkt, dass ihm der Hunsrück zu eng wurde. "Ich hatte immer die gleichen Leute um mich rum und sprach immer über die gleichen Themen", sagte er. "Ich habe auf meinen Globus geschaut und mir gesagt: Die Welt ist so groß, und du bist hier immer auf dem gleichen kleinen Fleck."
Deshalb wanderte er als 30-Jähriger kurzerhand aus nach Südafrika. Zehn Jahre lang hat er schließlich auf allen Kontinenten gearbeitet. Jetzt hat er die Erlebnisse aus seiner Wanderschaft in einem Buch mit dem Titel "Erlebnisse eines Hunsrücker Weltenbummlers" zusammengefasst. In Südafrika hat der gebürtige Horather drei Jahre lang als Schweißfachingenieur gearbeitet, bis er die damals dort herrschende Apartheid nicht mehr ertragen konnte. Er arbeitete anschließend in Australien und Malaysia und kehrt kurze Zeit zurück nach Horath.
Dann ging die Reise weiter nach Portugal, in mehrere skandinavische Staaten und nach Kanada, wo er bei Montreal eine Farm kaufte und verpachtete. 1978 kehrte der Vielgereiste der Liebe wegen zurück in den Hunsrück und kaufte den Wasserturm in Dhronecken, den er wieder herstellte.
Eine Erkenntniss, die Müller während seiner Reise rund um die Welt gewonnen hat, lautet: Menschliche Nähe ist das Wichtigste.
"In Südafrika hat sich der Bankdirektor mit einem Müllmann unterhalten, das war in Deutschland damals undenkbar." Den härtesten Job hat Fred Müller in einer australischen Mine absolviert, wo es täglich Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften gab und er einmal in einem Monat 17 Streiks miterlebte. "Von überall nimmt man was mit", sagt der 73-Jährige. In Asien war es die Ruhe der Menschen. Einen Überblick über seine zehn Jahre Wanderschaft über alle Kontinente gibt er in seinem Buch, an dem er rund ein Jahr geschrieben hat und das jetzt auf den Markt gekommen ist.
Für das kommende Jahr plant der Autor und Weltenbummler Lesungen in Thalfang und den umliegenden Hunsrückorten. red
Das Buch "Erlebnisse eines Hunsrücker Weltenbummlers" von Fred Müller kann über die Homepage von Müller unter der Adresse www.tower-ranch.de

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