Wenn Haufen sich häufen

WITTLICH/OSANN-MONZEL/DREIS. Hundehaufen auf öffentlichen Plätzen, so weit das Auge reicht: Nach Landscheid (der TV berichtete) kämpfen nun auch die Orts-Chefs von Dreis und Osann-Monzel gegen die Tretminen. Automaten mit Tüten bringen nichts – wie Wittlichs Erfahrung lehrt.

"Der erste Grasschnitt ist der Schlimmste. Dann kommt gleich das Problem." Der Osann-Monzeler Gemeindeabeiter Peter Jacoby weiß, wovon er spricht. Das Problem: die zahlreichen Hundehaufen auf öffentlichen Grünflächen. Auch in Wittlich beklagen sich nach Auskunft des Pressesprechers der Stadtverwaltung, Ulrich Jacoby, die Arbeiter des Bauhofs über Hundekot. Während Wittlichs Innenstadt weitestgehend "Tretminen"-frei ist, häufen sich dafür die "Geschäftchen" im Stadtpark am Rommelsbach umso mehr. Zwar habe es deshalb in letzter Zeit keine Bürger-Beschwerden in der Kreisstadt gegeben. Aber das Frühjahr fängt ja auch erst an. Und damit die Zeit, in der Mütter ihre Kinder unbeschwert über Wiesen tollen lassen wollen oder Spaziergänger eine Rast machen. Doch besser nicht im Stadtpark. Dort folgt ein Haufen auf den nächsten - bei einem Rundgang sieben auf einer Strecke von wenigen Metern. Schweinerei in Wittlichs Stadtpark

"Das ist eine Schweinerei. Darin sollen die Arbeiter dann säen und jäten", schimpft Jacoby. Zumal laut Gefahrenabwehr-Verordnung der Stadt (siehe Hintergrund) Hunde auch im Stadtpark angeleint werden müssten - und damit theoretisch gar nicht erst die Möglichkeit hätten, überall hinzumachen. "Aber was sollen wir tun? Wir können ja nicht extra jemanden beauftragen, der im Stadtpark darüber wacht, dass alle Hundehalter ihre Vierbeiner anleinen und die Hinterlassenschaften im Zweifelsfall entsorgen", sagt Jacoby. Wegen der Hundehaufen-Dichte im Park hat die Stadtverwaltung dort und an zwei weiteren Stellen vor einigen Jahren "Clean-Rex"-Tütenspender aufgestellt. Doch diese Automaten sollen nun wieder abmontiert werden. "Wir kamen mit dem Nachfüllen nicht mehr nach", sagt Jacoby. Mit einem Satz von 1000 Tüten zum Preis von 30 Euro hätte man fast jeden Tag den Behälter auffüllen können. Nicht etwa, weil die Tütchen so emsig von Hundebesitzer genutzt wurden, sondern weil "Jugendliche damit allerlei Unsinn veranstaltet haben und die Tüten dann quer im ganzen Park zu finden waren". Irgendwann habe die Stadt aufgehört, den Behälter regelmäßig zu füllen. Tüten zur Beseitigung von Hundekot gibt es nun beim Bürgerservice der Stadt sowie im Rathaus. Doch davon macht kaum einer Gebrauch. Ein Problem, das nicht nur Wittlich hat. In Dreis haben sich Einwohner bereits bei Ortsbürgermeister Klaus Steffgen beschwert, da auch Privatgrundstücke von Gassi-Resten nicht verschont bleiben. Zudem würden sich die Tretminen auf verschiedenen Wirtschaftswegen häufen sowie an Ecken mit wenig Publikumsverkehr wie etwa beim alten Raiffeisenlager. Was die öffentlichen Anlagen angeht, ist Steffgens Ansicht klar: "Das ist eine Zumutung für die Gemeindearbeiter." Deshalb hat er im Amtsblättchen dem Beispiel von Landscheids Orts-Chef Birresborn folgend Hundehalter zu mehr Rücksicht aufgefordert.Anleinpflicht wird missachtet

Ähnliches versucht der Bürgermeister von Osann-Monzel, Matthias Stoffel. Er ist besonders erbost darüber, dass Hundekot sogar auf dem Friedhof gefunden wurde. Dabei ist dieser Ort für Hunde tabu. Aber auch auf öffentlichen Plätzen, in Grünanlagen oder dem Parkplatz vor der Kirche: ein Haufen neben dem anderen. Um die Gemeindearbeiter zu schützen, plant Stoffel, die Gründflächen im Zweifelsfall nicht mehr pflegen zu lassen. "Ich trage schließlich Verantwortung für die Leute", sagt Stoffel. Frustriert ist er über die Bemerkungen von Hundehaltern, die er auf die Anleinpflicht aufmerksam macht: "Die verweisen dann einfach auf die Hundesteuer und meinen, damit seien sie aus allem raus." IHRE MEINUNG: Alles unnötige Aufregung oder müssten Hundehalter mehr Rücksicht nehmen? Schreiben Sie uns Ihre Meinung in wenigen Sätzen an mosel-echo@volksfreund.de mit Name und Anschrift.

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