Beratung Wenn im Ernstfall plötzlich Rat fehlt

Brauneberg · In Brauneberg hat der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Bereich Mittelmosel ein neues Angebot geschaffen, um Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen bei Bedarf zu unterstützen.

 Initiatoren, Ansprechpartner und Politiker freuen sich über das neue Beratungsbüro in Brauneberg. Von links: Oliver Haag, Beigeordneter der Ortsgemeinde Brauneberg, Beate Waldner, Beraterin in Remagen, Anita Reichert, Vorsitzende des BSK Bereich Mittelmosel, Projektleiterin Jana Zucchet, Christina Fuchs, stellvertretende Landesvorsitzende der BSK,  Nadine Franzen, Beraterin in Brauneberg, und die Abgeordneten Corinna Rüffer.

Initiatoren, Ansprechpartner und Politiker freuen sich über das neue Beratungsbüro in Brauneberg. Von links: Oliver Haag, Beigeordneter der Ortsgemeinde Brauneberg, Beate Waldner, Beraterin in Remagen, Anita Reichert, Vorsitzende des BSK Bereich Mittelmosel, Projektleiterin Jana Zucchet, Christina Fuchs, stellvertretende Landesvorsitzende der BSK,  Nadine Franzen, Beraterin in Brauneberg, und die Abgeordneten Corinna Rüffer.

Foto: Christoph Strouvelle

Dass Menschen Hilfe brauchen, kann ganz plötzlich kommen. Beispielsweise nach einem schweren Unfall oder einem Schlaganfall. Dann stehen Erkrankte und ihre Angehörigen vor Problemen, über die sie sich oftmals vorher keine Gedanken gemacht haben. Wo bekomme ich einen Rollstuhl her? Welche weiteren Hilfsmittel gibt es? Muss ich die Kosten dafür selbst zahlen, und welche trägt die Krankenkasse? Wie stelle ich einen Antrag auf Schwerbehinderung? Antworten auf diese und ähnliche Fragen erhalten Betroffene künftig in Brauneberg. Denn dort hat der  BSK (Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter) Bereich Mittelmosel ein Büro für die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) eingerichtet. Insgesamt gibt es rund 450 EUTB-Beratungsstellen in Deutschland.

„Wir wollen hier für alle Belange der Teilhabe da sein“, sagt Jana Zucchet, Projektleiterin der EUTB BSK Mittelmosel in Brauneberg und Remagen, wo die BSK ein weiteres Beratungsbüro unterhält. Die Heilpädagogin ist mit ihrer Kollegin und ausgebildeten Arzthelferin Nadine Franzen Ansprechpartnerin für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige, die Unterstützung benötigen.

Dabei verstehen sich die beiden nicht nur als Ratgeberinnen. „Wir sind Lotsen zu anderen Stellen“, sagt Zucchet. Dazu gehört eine gute Vernetzung zu anderen Organisationen und Verwaltungen, sagt sie. Mit der Beratungsstelle in Brauneberg will der BSK die Region zwischen Trier und Koblenz abdecken, sagt Zucchet. Doch auch Menschen aus anderen Gegenden können die beiden bei Bedarf ansprechen. Den Ratsuchenden entstehen keine Kosten, betont die Projektleiterin. Auch eine Mitgliedschaft in einem Verein ist nicht notwendig. Rechtsberatung können Franzen und Zucchet allerdings nicht geben.

Sichtlich erfreut ist Anita Reichert, Vorsitzende des BSK-Bereiches Mittelmosel und Mitglied im Bundesvorstand des BSK über das neue Angebot. „Die neue EUTB ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Uno-Konvention“, sagt sie bei der offiziellen Eröffnung der Brauneberger Beratungsstelle.

Seit April haben bereits etwa 20 Personen das neue Angebot in Anspruch genommen. Welche Bedeutung der neuen Einrichtung beigemessen wird, wird durch den Besuch der Bundestagsabgeordneten Corinna Rüffer (Bündnis 90/Die Grünen) deutlich, die sich besonders für die Belange für Menschen mit Behinderung einsetzt. „Eine Behinderung trifft Menschen oft unverhofft“, sagt Christina Fuchs, stellvertretende Landesvorsitzende des BSK. Sie sieht in dem neuen Angebot einen Wegweiser durch den Behördendschungel. „Die EUTB zeigt Wege zur Teilhabe auf“, sagt sie. Oliver Haag, Beigeordneter der Ortsgemeinde Brauneberg, ist stolz, eine solche Beratungsstelle in seinem Heimatort zu haben. Denn das bedeute eine Stärkung des ländlichen Raumes. Haag: „Die Anforderungen beim plötzlichen Auftreten einer Behinderung sind für Normalsterbliche kaum zu bewältigen.“

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