Jubiläum Wenn im Quartier Gemeinschaft entsteht

Wittlich-Wengerohr · Als in St. Paul 2014 die ersten Häuser gebaut wurden, gab es „Miteinander in St. Paul Bürgerverein e.V.“ bereits seit drei Jahren. Gegründet wurde er, um die Gemeinschaft zu stärken. Inzwischen leben 419 Menschen dort.

 Der Vorstand des Vereins „Miteinander in St. Paul“: hintere Reihe von links: Ingrid Blasig, Karin Ballmann, Maria Hack, Christel Körper; vordere Reihe von links: Silvia Fritzen, Maria Densborn, Roswitha Herres und Susanne Briese.

Der Vorstand des Vereins „Miteinander in St. Paul“: hintere Reihe von links: Ingrid Blasig, Karin Ballmann, Maria Hack, Christel Körper; vordere Reihe von links: Silvia Fritzen, Maria Densborn, Roswitha Herres und Susanne Briese.

Foto: TV/Elke von Bronsfeld

Als die Bebauung rund um das Gelände des ehemaligen Missionshaus St. Paul geplant wurde, hatte der damalige Investor ein „Mehrgenerationen Wohnen“ vor Augen. Es gab viele Visionen, nicht alles wurde umgesetzt. Der Gesundheitspark mit TCM-Klinik ist nicht gekommen, das Sternehotel auch nicht, und die Ladengeschäfte sind ebenfalls noch nicht gebaut.

Was aber umgesetzt wurde sind Mehrfamilienhäuser, die zwischen sechs und 26 Wohnungen mit einem gemeinsamen Innenbereich mit Garten haben, etliche Einfamilienhäuser, ein neues Pfadfinderhaus, eine Gartenanlage mit Streuobstwiese und eine Gastronomie, die aber momentan nicht verpachtet ist. „Der Druck auf den Wohnungsmarkt ist momentan enorm. Menschen, die eine Wohnung suchen, schauen bei St. Paul, nicht unbedingt als erstes auf den Mehrgenerations- oder Gemeinschaftsaspekt“, erklärt Susanne Briese, Vorstandsmitglied des Vereins.

Die Mitglieder von „Miteinander in St. Paul“ haben dennoch viele Ideen für das gemeinschaftliche Zusammenleben. Die erste Vorsitzende Roswitha Herres sagt: „Das Wichtigste ist das Kennenlernen. Durch den laufenden Zuzug und Corona kann man den Überblick verlieren.“ Mit Flyern und Postkarten wird auf den Verein aufmerksam gemacht und über die Aktivitäten informiert.

Ende 2015 als erst etwa 50 Menschen im Quartier St. Paul lebten, das zum Stadtteil Wengerohr gehört, wurde mit Handzetteln zum ersten gemeinsamen Frühstück eingeladen, zu dem gleich die Hälfte der Menschen kam. Anschließend gab es zwei Grillfeste, zu denen jeweils 40 oder auch 60 Personen kamen. Schriftführerin Karin Ballmann: „Besonders die jungen Familien waren an den Grillfesten sehr interessiert. Die Kinder haben gleich zusammengespielt und die Eltern und weitere Anwohner sich in lockerer Atmosphäre unterhalten.“ Daneben haben sich ein monatlicher Stammtisch, Platt sprechen im Seniorenheim, Weinproben, Spieleabende und Wanderungen etabliert. Zudem gab es eine Spielplatzparty, als der Spielplatz fertig war. „Da wir hier keine gewachsenen Strukturen, wie in einem Dorf haben, müssen wir selbst welche schaffen“, so Susanne Briese.

Im Klostergarten stehen 170 Weinbergsfirsichbäume. Sie werden gemeinsam geschnitten, die Früchte geerntet und zu Marmelade verarbeitet. „Das findet im Pfadfinderhaus statt. Da sind wir sehr froh, dass wir das haben“, so Karin Ballmann. Die erste Vorsitzende ergänzt: „Es gibt einen Raum zwischen Kloster und Kirche, der rund 100 Quadratmeter groß ist. Den hätten wir gerne für unseren Verein genutzt, aber dazu ist es nicht gekommen.“ Und weiter: „Das würde uns schon sehr helfen, gerade wo die Gastronomie „Altes Missionshaus“ geschlossen hat.“

Während der Corona Krise hat man mit einem Picknick versucht, die Menschen zusammenzubringen. In einem weiteren Schritt gibt es einen kleinen Laternenumzug zu St. Martin am 13. November und Adventsfenster wird es in diesem Jahr geben. „In kleinen Schritten entwickelt sich die Gemeinschaft, fasst Maria Densborn, Zweite Vorsitzende und Gründungsmitglied, zusammen. Karin Ballmann ergänzt: „In den einzelnen Häusern sind schon sehr schöne Gemeinschaften entstanden, man hilft sich untereinander, etwa bei der Kinderbetreuung oder bei Fahrdiensten.“

Der Martinsumzug ist am Samstag, 13. November, 17 Uhr. Anmeldung bis 5. November bei Roswitha Herres, Telefon 0160/97279414 oder Maria Densborn, Telefon 06571/922065.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort