Wenn Traktoren Freiheit bedeuten: das Bulldog- und Landmaschinenmuseum an der Obermosel

Palzem-Kreuzweiler · Im 300 Einwohner zählenden Obermosel-Ort Kreuzweiler (Verbandsgemeinde Saarburg) existiert ein kleines Juwel: das Bulldog- und Landmaschinenmuseum im Dreiländereck. Untergebracht ist es in einer großen, urigen Blockhütte.

 Immer den Schraubenschlüssel und das Ölkännchen griffbereit: Theo Welter (links) und Robert Willkomm sind die Gründer und Betreiber des Bulldog- und Landmaschinenmuseums im Obermosel-Ort Kreuzweiler. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Immer den Schraubenschlüssel und das Ölkännchen griffbereit: Theo Welter (links) und Robert Willkomm sind die Gründer und Betreiber des Bulldog- und Landmaschinenmuseums im Obermosel-Ort Kreuzweiler. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"

Seit Mai hat es wieder geöffnet. Gäste werden bis Oktober immer am ersten und am dritten Samstag im Monat empfangen. Gründer des Museums sind Theo Welter und Robert Willkomm, die den Verein der Lanz-Bulldog-Freunde gegründet haben.

Gut 50 Traktoren und landwirtschaftliches Zubehör stellen sie seit 2000 in der großen Hütte und drumherum aus. Die Leidenschaft für das dieselgetriebene Arbeitspferd begann bei Theo Welter jedoch schon viel früher. Welter verbindet mit Traktoren früheste Jugenderinnerungen: "Mit zehn Jahren musste ich bei der Feldarbeit mithelfen und immer die Ochsen vor den Pflug spannen." Für den heute 70-Jährigen war es ein großes Ereignis, als er mit zwölf Jahren Traktor fahren durfte. "Da konnte man Gas geben und bremsen, wann und wie man wollte", beschreibt er das Gefühl neu gewonnener Freiheit.

Seinen ersten Traktor, einen Fendt Dieselross, mit dem er diese Erfahrung genossen hatte, kaufte Welter Anfang der 1980er Jahre. Das war der Startpunkt der heutigen Sammlung und des Museums. "Es geht uns um die Darstellung der gesamten früheren Landwirtschaft", sagt sein Neffe Robert Willkomm (60). Jahrzehntelang haben diese Maschinen dem Menschen gedient, und wenn wieder einer zum Leben erweckt wird, ist das für Theo Welter bis heute ein ganz großes Gefühl. Rund 2000 Menschen schauen sich das Museum in einer Saison an, die mit dem Äppel- und Viezfest am ersten Sonntag im Oktober ihren Höhepunkt findet. Junge Menschen sollen erleben, wie das früher einmal war auf dem Land. Deshalb werden auch Führungen für Schulklassen angeboten. Sogar bäuerliche Stuben können besichtigt werden.

Welter und Willkomm leiteten 20 Jahre lang die Geschicke des Lanz-Bulldog-Freunde-Vereins. Heute ist Sascha Wagner Vorsitzender. Er sagt: "In der Blockhütte überwintern unsere schönsten Maschinen." Dann werde auch repariert und viel geschraubt. In der warmen Jahreszeit sollen ja möglichst viele Traktoren fahrbereit sein, damit nicht nur Besucher mitfahren können, sondern es auch auf Tour zu Traktorentreffen bis hin nach Eppelsheim in der Pfalz gehen kann, mit 180 Kilometern auf eigener Achse. Die beiden Museumsbetreiber und der Verein packen gemeinsam an, wenn wie am 1. Mai rund 300 Besucher kommen.

Alle sollen sich wohlfühlen in der Gesellschaft historischer Maschinen, die teilweise noch aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts stammen.

Weitere Informationen im Internet unter www.bulldog-museum-kreuzweiler.de

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