Geschichte Werbe-Ikonen und alte Schätzchen

Bernkastel-Kues · Das Zylinderhaus in Bernkastel-Kues ist bundesweit eines der spektakulärsten Oldtimer-Museen. Es erzählt die Geschichte des 20. Jahrhunderts auf ganz eigene Weise.

Ein VW SP 2 (SP steht für Sao Paulo), gebaut in den Jahren 1972 bis 1976.

Ein VW SP 2 (SP steht für Sao Paulo), gebaut in den Jahren 1972 bis 1976.

Foto: Klaus Kimmling

Eine Emaille-Tafel fordert zum Genuss von Kathreiner Kaffee auf, eine Puppe wartet an einem nostalgischen Kiosk auf Kunden, und auf blauem Grund strahlt eine junge Frau mit genauso blauen Augen, weißer Mütze, Handschuhen und Wasserwellen. Sie vermittelt mit dem Charme der 1960er Jahre, dass Nivea Creme gegen spröde Haut hilft. Irgendwo umarmt Klementine eine Packung Waschmittel (für Jüngere sei gesagt: Klementine, eine etwas dralle Frau in weißer Latzhose und rotkariertem Hemd, war bis in die 1970er Jahre die zentrale Werbefigur für Ariel). Werbung aus längst vergangenen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts bildet den Hintergrund für die Stars, die in einem großen, neuen Haus mit Backstein-Fassade in Bernkastel-Kues gefeiert werden. Denn das Gebäude heißt Zylinderhaus und ist eines der größten und spektakulärsten Museen für automobile Technik in Deutschland.

Auf 5000 Quadratmetern stehen mehr als 100 perfekt restaurierte und in Szene gesetzte Prachtstücke aus mehr als acht Jahrzehnten. Der Fokus liegt dabei auf großen deutschen Automarken von Horch über DKW, BMW, NSU bis zu Borgward, Mercedes und VW. Für Kenner:

Einer der Höhepunkte  der Ausstellung, zu der neben Automobilen auch historische Zweiräder gehören, ist der Audi 225 Front Luxus Gläser Cabriolet aus dem Jahr 1937, von dem es weltweit nur noch sechs Exemplare gibt. Man muss allerdings kein Oldtimer-Experte sein, um sich in den Bann dieser Mischung aus Autobau-Kunst und nostalgischen Konsumversprechen ziehen zu lassen. Im Zylinderhaus wird die Geschichte des 20. Jahrhunderts auf ganz eigene Weise erzählt, sozusagen im „Gute-Alte-Zeit-Modus“.

 DKWF91 Cabrio aus den Jahren 1953 - 1957 mit 34 PS bei

DKWF91 Cabrio aus den Jahren 1953 - 1957 mit 34 PS bei

Foto: Klaus Kimmling
 So sah Sicherheit früher aus.

So sah Sicherheit früher aus.

Foto: Klaus Kimmling/klaus kimmling
 Ein BMW, wie er zwischen 1959 bis 1965 gebaut wurde. 

Ein BMW, wie er zwischen 1959 bis 1965 gebaut wurde. 

Foto: Klaus Kimmling
 Ein BMW 2000 aus den Baujahren 1966 - 1972.

Ein BMW 2000 aus den Baujahren 1966 - 1972.

Foto: Klaus Kimmling
Ein Borgward Isabella Cabriolet (1956 - 1959).

Ein Borgward Isabella Cabriolet (1956 - 1959).

Foto: Klaus Kimmling
Das Zylinderhaus in Kues ist auch von außen ein Hingucker.

Das Zylinderhaus in Kues ist auch von außen ein Hingucker.

Foto: Klaus Kimmling
 Ein Wanderer W 25 k Roadster aus den Jahren 1935 bis 1938 mit 85 PS. Gebaut wurden 258 Stück.

Ein Wanderer W 25 k Roadster aus den Jahren 1935 bis 1938 mit 85 PS. Gebaut wurden 258 Stück.

Foto: Klaus Kimmling
Ein Horch 930, Baujahre: 1937/1938.

Ein Horch 930, Baujahre: 1937/1938.

Foto: Klaus Kimmling
 Die Marke Mercedes Benz ist gut vertreten.

Die Marke Mercedes Benz ist gut vertreten.

Foto: Klaus Kimmling
 Nostalgie pur: So wurde in den 1960er Jahren gecampt.

Nostalgie pur: So wurde in den 1960er Jahren gecampt.

Foto: Klaus Kimmling/klaus kimmling
 Auch für Zweiradfans gibt es Ausstellungsstücke.

Auch für Zweiradfans gibt es Ausstellungsstücke.

Foto: Klaus Kimmling/klaus kimmling
Einmal volltanken, bitte! Die komplette Aral-Tankstelle steht im Museum.

Einmal volltanken, bitte! Die komplette Aral-Tankstelle steht im Museum.

Foto: Klaus Kimmling
Ein Werbeklassiker: Persil-Reklame.

Ein Werbeklassiker: Persil-Reklame.

Foto: Klaus Kimmling/klaus kimmling
Ein Kiosk  mit bunten Auslagen von anno dazumal.

Ein Kiosk  mit bunten Auslagen von anno dazumal.

Foto: Klaus Kimmling/klaus kimmling
Weit sichtbare Werbung für das neue Museum.

Weit sichtbare Werbung für das neue Museum.

Foto: Klaus Kimmling/klaus kimmling

Abgerundet wird das Angebot des Museums durch Konferenzräume für Seminare und Tagungen sowie Erlebnis-Gastronomie. So sagte Museumsdirektor Martin van Stek schon kurz vor der Eröffnung im Oktober: „Wir wollen ein Eventzentrum für private Personen und Firmen rund um das Thema deutsche Automobilgeschichte sein.“

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