Werbekreis: Bernkastel-Kues darf kein zweites Rüdesheim werden

Bernkastel-Kues · Der Werbekreis der Stadt Bernkastel-Kues, der die Interessen des Einzelhandels und des Handwerks vertritt, fordert eine Mitwirkung bei der Ausgestaltung des Bebauungsplans Altstadt Bernkastel. Es dürfe nicht zu einem Überangebot an gastronomischen Betrieben, wie beispielsweise in Rüdesheim, kommen.

Bernkastel-Kues. Mit Sorge betrachtet der Werbekreis Bernkastel-Kues die Diskussion um die Änderung des Bebauungsplans Altstadt Bernkastel. Wie berichtet, hat der Stadtrat am Montag einen Grundsatzbeschluss gefasst, wonach sich in der Bernkasteler Altstadt weitere Bedien-Restaurants, aber keine Schnell-Imbisse ansiedeln können.
In einer Stellungnahme weisen der Werbekreis-Vorsitzende Wolfgang Pastor und Vorstandsmitglied Frank Hoffmann auf die Gefahr einer "zunehmenden Filialisierung und eines Überangebotes an gastronomischen Betrieben" hin. Dadurch könne die wirtschaftliche Existenz von Hauseigentümern und Unternehmen bedroht werden.
Frank Hoffmann gegenüber dem TV: "Wir wollen keine Verhältnisse wie in Rüdesheim am Rhein mit seiner Drosselgasse oder wie in Cochem. Es darf nicht dazu kommen, dass Gastronomiebetriebe immer mehr Einzelhandelsgeschäfte verdrängen." Die Bernkasteler Altstadt sei in den vergangenen Jahrhunderten durch den Einzelhandel aufgebaut worden. Der heute schönste Marktplatz in der Region sei ein Werk von Händlern.
In der Stellungnahme heißt es: "Anders als einige Vertreter im Stadtrat glauben wir, dass freier Wettbewerb heute in unserer Stadt nicht möglich ist, denn darunter leidet die Qualität. Die Großen schlucken die Kleinen, der schnelle Euro ist wichtiger als eine nachhaltige Entwicklung. Die Stadt benötigt ein Steuerungsinstrument, um einen Entwicklungsprozess begleiten zu können."
Werbekreis will mitwirken


Damit die Änderung im Bebauungsplan eine breite Akzeptanz bei Hausbesitzern und Unternehmen findet, bietet der Werbekreis sich an, an der textlichen Ausgestaltung des Bebauungsplans mitzuwirken.
Wolfgang Pastor und Frank Hoffmann: "Wir sind sogar der Meinung, dass Experten der Entwicklungsagentur, der Industrie- und Handelskammer (IHK) und des Hotel- und Gaststättenverbandes mit an den Tisch gehören. Wir appellieren an den Bürgermeister, den Stadtrat und an die Verwaltung, unser Angebot anzunehmen." sim

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