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Es ist kaum vorstellbar, wie viele Dinge jedes Jahr als Sperrmüll entsorgt werden. Nur ein Beispiel: Im Kreis Bernkastel-Wittlich waren es im vergangenen Jahr 2901 Tonnen.

 Das Geschenk der Woche: rosafarbene Lederhandschuhe. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Das Geschenk der Woche: rosafarbene Lederhandschuhe. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Die Zahl wäre ja noch viel größer, wenn so mancher nicht noch Brauchbares aus den Dingen, die am Straßenrand abgestellt werden, herausfischen würde. Ich erinnere mich gern an die Zeit, als ich mich in meiner Studentenzeit immer wieder auf die Pirsch gemacht: hier ein Lampenschirm, da ein schöner Deko-Tisch. Einmal habe ich in Stuttgart ein mannhohes HB-Männchen als Werbeaufsteller entdeckt. Und als Krönung: Einmal habe ich eine intakte Spiegelkommode aus Kirschbaumholz ergattert. Trotzdem bin ich immer wieder am Straßenrand oder auf Flohmärkten auf die Pirsch gegangen. Warum? Naja, nicht nur, weil wir wenig Geld hatten, alte Sachen waren einfach in. Heute ist das anders. Längst stelle ich lieber sperrige Gegenstände nach draußen, als unser Haus mit neuen, alten Fundstücken zu verschönern. Und das geht, wie ich weiß, auch vielen anderen so. Trotzdem sehe ich in Wohnzeitschriften und Werbeprospekten häufig Dinge, die wirken, wie schnell vom Straßenrand geholt. Der Trend heißt "Shabby Chic" (schäbiger Chic). Meist sind das keine Fundstücke mit Geschichte, sondern sie sind in der Regel fabrikneu hergestellt und werden quasi im letzten Arbeitsgang auf alt getrimmt. Doch es gibt auch echte Altertümchen. Wer sich mit Klamotten aus den 1930er bis 1970er Jahren kleidet oder mit Gegenständen aus dieser Zeit umgibt, der steht auf den sogenannten Vintage Style. Mit echten Sperrmüll-Gegenständen kann ich diesmal nicht aufwarten. So gesehen, sind Keller und Dachboden schon ganz gut entrümpelt. Das Geschenk der Woche ist diesmal ein Paar rosafarbene Handschuhe, Größe S, echt Leder, übrigens ohne Gebrauchsspuren. In dieser Kolumne schreibt die TV-Redakteurin Ilse Rosenschild über Themen rund ums Entrümpeln und schildert ihre eigenen Erfahrungen. Gleichzeitig verschenkt sie Dinge aus dem eigenen Fundus. Die "Schatzkiste" mit Inhalt - ein paar schöne Schmuckstücke - geht an das Projekt Wilma, das Wittlicher Modell für Arbeitssuchende. Interessenten für die Handschuhe wenden sich an mosel@volksfreund.de. Ilse Rosenschild freut sich über Reaktionen auf Facebook, Gruppe Wert-Sachen, oder an sie persönlich unter der Adresse i.rosenschild@volksfreund.de.

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