Wettbewerb gewonnen: Fünf Gemeinden sind ab sofort "herzsicher"

Lückenburg · Dank Lückenburg sind fünf Gemeinden kostenlos mit Laiendefibrillatoren ausgestattet. Das 100-Einwohner-Dorf ist Bundessieger der Initiative "Bürgerherz" des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) und der Firma Philips-Medizintechnik.

 Lückenburgs Ortsbürgermeister Reiner Roth demonstriert die Funktionsweise der Laiendefibrillatoren. Rechts im Bild David Clausen und Barbara Schönberger, Vertreter des Unternehmens, das die Geräte für den Wettbewerb gesponsert hat. TV-Foto: Ursula Schmieder

Lückenburgs Ortsbürgermeister Reiner Roth demonstriert die Funktionsweise der Laiendefibrillatoren. Rechts im Bild David Clausen und Barbara Schönberger, Vertreter des Unternehmens, das die Geräte für den Wettbewerb gesponsert hat. TV-Foto: Ursula Schmieder

Lückenburg. Die Scheu vor dem Gerät, das eventuell Menschenleben retten kann, ist schnell verflogen. Zuvor geschulte Gerätepaten hantieren bereits routiniert mit den Laiendefibrillatoren, die Lückenburg gewonnen hat. Der Ort hat das Rennen gemacht bei der bundesweiten Initiative "Bürgerherz" und als Erstplatzierter von 500 Teilnehmern acht Geräte erhalten (der TV berichtete). Der Preis im Wert von gut 34 000 Euro beinhaltet Geräte, Aufbewahrungsboxen, Schulung und technische Betreuung. Damit im Notfall möglichst viele Menschen profitieren, behält der Sieger nur drei Geräte für Bürgerhaus, Feuerwehrhaus und Ortsbürgermeister Reiner Roth, der weiterhin schulen wird. Die übrigen fünf werden in benachbarten Bürgerhäusern in Burtscheid, Talling und Neunkirchen installiert sowie im Rathaus und im Schulzentrum der Verbandsgemeinde Thalfang.
Roth begrüßte die Bereitschaft der Nachbargemeinden, "sich anzugliedern". Das gewährleiste mehr Sicherheit für den Fall, dass einem kranken Menschen geholfen werden könne. Seine Amtskollegen wissen das Angebot zu schätzen.
"Zweckverband Herzenssache"


Ergänzend zur bisherigen wirtschaftlichen Verbundenheit hätten sie nun eine Art "Zweckverband Herzenssache" begründet, sagte Erich Thösen (Talling). Besser könne eine solche Idee ja gar nicht umgesetzt werden, lobte Olaf Hannemann (Burtscheid) den Gemeinsinn des Bundessiegers. "Lückenburg hat vorbildlich agiert", sprach Richard Pestemer (Neunkirchen) von einem weiteren Beispiel für "interkommunale Zusammenarbeit auf gleichberechtigter Basis". Laut Patrick Kocab, der die Geräte für die Verbandsgemeinde entgegennahm, ist die Verwaltung stolz und dankbar, dass Lückenburg Bundessieger ist.
Ausgelobt hatten die Initiative Bürgerherz der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) und das Unternehmen Philips-Medizintechnik. Platz zwei und drei sicherten sich Daiting (Bayern) und Hinterzarten (Baden-Württemberg). Lückenburg überzeugte mit Roths Konzept. Er hatte Unterschriften gesammelt und Gerätepaten gewonnen.
Nach der Übergabe der Defibrillatoren und einer ausführlichen Einweisung erklärte Barbara Schönberger von Philips "Lückenburg und die umliegenden Gemeinden als herzsicher". David Clausen vom Handelspartner des Unternehmens bezeichnete die Geräte als laiensicher: "Sie können nichts falsch machen, sondern nur helfen", ermunterte er, sie einzusetzen, falls jemand ohnmächtig werde, auf Ansprache nicht reagiere oder anders atme als ein Schlafender. urs

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