Wichtige Informationen fehlen

Zur geplanten B 50 neu und dem Leserbrief "Ahnungsloser Naturschutz" (TV vom 20. November) diese Lesermeinung:

Nach einem Rundumschlag gegen "Umweltschützer ohne Ahnung" kommt Herr Ewein aus Enkirch am Ende seines Leserbriefes zur Sache. Sein eigentliches Anliegen ist der Hochmoselübergang bei Ürzig. Leider scheinen ihm einige Informationen aus den Plänen des Landes zu fehlen - sonst hätte er sich wohl sachlicher geäußert.Laut Planfeststellung soll die B 50 neu samt Hochmoselübergang nicht den regionalen Verkehr durch das Moseltal aufnehmen, sondern sie ist als weitere Verkehrsachse zwischen Rhein-Main und Belgien konzipiert. Die Prognosen der Landesregierung sagen sogar eine deutliche Zunahme des Verkehrs im Moseltal voraus. Die Ursachen sind: Neue Autobahnen ziehen Fernverkehr an, viele Fahrer werden die Maut für die Hochbrücke sparen wollen, und nicht zuletzt werden einige jetzt gering befahrene Nebenstrecken zu Zubringern für die B 50 neu. So würde beispielsweise der Verkehr über die B 53 im Bereich Traben-Trarbach sowie über die L 187 durch Bad Wildstein und Kautenbach erheblich zunehmen. Die schon jetzt wegen der Verlegung der Hunsrückhöhenstraße befürchtete Aberkennung des Titels "Bad" wäre dann sicher unausweichlich, eine Schädigung des Heilquellen-Schutzgebietes auf Dauer nicht zu vermeiden.Leider wird auch häufig nicht gesehen, dass es nicht nur um die Hochbrücke geht, denn auf den Titel "Welterbe" kann man sicherlich verzichten. Aber die Zerstörung des Moselsporns zwischen Zeltingen, Trarbach und Bernkastel wäre für Natur und Tourismus unverzeihlich.Eine effektivere, kostengünstigere und umweltfreundlichere Verkehrsentlastung der Moselorte könnte man erreichen, wenn man die für die B 50 neu vorgesehene halbe Milliarde Euro für Umgehungsstraßen und Überholspuren ausgeben würde. Interessant zu wissen wäre, ob Herr Ewein ebenfalls so vehement für den Moselübergang plädieren würde, wenn man sich für die ursprünglich favorisierte Variante über Enkirch entschieden hätte. Würde er fünf Jahre Dreck, Straßensperrungen und Baufahrzeuge direkt vor der Haustür und die Zerstörung der Natur um Großbachtal und Briedeler Hecke einfach tolerieren?Hans-Jürgen BelitzTraben-Trarbach B 50 neu

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