Wie der Erbeskopf für Touristen schöner wird

Erbeskopf · Liftanlage und Erbeskopfgestaltung sind nur zwei Investitionen, für die im Jahr 2011 neue Kredite aufgenommen werden. Den Haushaltsplan hat der Zweckverband Erbeskopf jetzt beraten und verabschiedet.

Erbeskopf. Wenn es schneit auf dem Erbeskopf, klingelt dort auch die Kasse. "Wir sind sehr abhängig vom Wintersport ", sagte Bürgermeister und Verbandsvorsteher Hans-Dieter Dellwo bei der Versammlung des Zweckverbands "Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbes kopf".
Deshalb verlief das Jahr 2010 auch besser als im Haushaltplan vorgesehen. Ging man zu Beginn des Jahres von 73 Lifttagen aus, so waren es am Ende 91, ein Rekord in der Geschichte der Liftanlage am Erbeskopf, den es seit 1975 gibt. In absoluten Zahlen sind das Einnahmen von 418 895 Euro im Jahr 2010. Die durchschnittlichen Tageseinnahmen lagen bei 4603 Euro. In diesem Jahr geht der Zweckverband nach optimistischen Schätzungen von 43 Lifttagen aus. Bisher waren es erst 18.
Im Haushaltplan 2011 fehlen rund 49 000 Euro in der Kasse. Im guten Jahr 2010 zuvor gab es noch einen Überschuss von 34 000 Euro.
Liftanlage soll erneuert werden


Für Investitionen sollen im laufenden Jahr 72 269 Euro neue Kredite aufgenommen werden. Die Liftanlage ist fast 40 Jahre alt und deshalb wartungsintensiv. 2011 sollen gut 21 429 Euro für die Erneuerung von 15 Schleppliften und des Pistenfahrzeuges zu Rettungszwecken aus neuen Krediten finanziert werden.
Für eine Verbesserung der Ausstellungskonzeption will der Zweckverband 14 280 Euro leihen. Wie Dellwo sagte, sei man unter anderem mit dem Landesjagdverband im Gespräch, um eine Zusammenarbeit in diesem Bereich zu vertiefen.
Mit 16 560 Euro aus Krediten soll die Restrate für die Gestaltung des Erbeskopfes bezahlt werden. Die Gesamtkosten für dieses Projekt liegen bei 820 000 Euro. Auch darauf ging Dellwo ein. "Die Maßnahme ist richtig", verteidigte Dellwo das Projekt. Um einen Anreiz zu schaffen, die Spitze des Erbeskopfes zu ersteigen, wird dort die Skulptur "Windklang" des Eifeler Künstlers Christoph Mancke aufgestellt.
Sie soll Bestandteil des Saar-Hunsrück-Steigs werden. Ein 70 Meter langer begehbarer Steg wird vom Gipfel durch die Klangskulptur hindurch Richtung Skipiste führen. Wie Dellwo den Zweckverbandsmitgliedern sagte, sei man bei diesem Projekt um ein bis zwei Wochen zurück. Er hoffe, dass Mitte September alles fertig sei.
Die Besucherzahlen auf dem Erbeskopf schätzt Klaus Hepp, Betriebsleiter im Winterbetrieb des Erbeskopfes, auf 210 000 im vergangenen Jahr. Er räumte ein, dass diese Zahl sehr schwierig zu bestimmen sei, weil viele Besucher als Spaziergänger und Rodler das Gelände nutzen, aber kein Geld da lassen.
Aus diesem Punkt ergab sich eine Diskussion darüber, ob künftig Parkgebühren erhoben werden sollten. Wie Dellwo sagte, müsse das in Zukunft diskutiert werden. Es müsse allerdings abgewogen werden, ab wann sich das lohnt. Bei wenigen Gästen sind die Einnahmen geringer als die Aufwendungen für das Personal. noj
Zum Zweckverband "Wintersport, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf" gehören die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf, die Einheitsgemeinde Morbach, der Kreis Bernkastel-Wittlich sowie die Ortsgemeinden Deuselbach, Gräfendhron, Hilscheid, Malborn und Thalfang. Die Wintersport, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbes kopf ist in mehreren Bereichen aktiv. Dazu gehört der Betrieb des Wintersportzentrums mit Ski-Lift und Schneekanone. Außerdem das Hunsrückhaus, in dem Natur und Umwelt Touristen, Schulkindern, Fachleuten und Einheimischen nähergebracht werden sollen. Dafür gibt es ein umfangreiches Programm, bei dem verschiedene Kurse, Wanderungen, Ausstellungen etc. angeboten werden. Weitere Informationen gibt es unter www.hunsrueckhaus.de. Der Erbeskopf ist mit 816 Metern über NN die höchste Erhebung im Land Rheinland-Pfalz. noj

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