Wie die Gipsmill zu ihrem Namen kam

Alte Häuser erzählen aus ihrem Leben - und Henriette Nehren aus Morbach berichtet davon, wie die Gipsmill zu ihrem Namen kam.

 Ihre beste Zeit ist lange vorbei: So sieht die sogenannte Gipsmill oberhalb der Burgruine Baldenau l heute aus. TV-Foto: Hermann Bohn

Ihre beste Zeit ist lange vorbei: So sieht die sogenannte Gipsmill oberhalb der Burgruine Baldenau l heute aus. TV-Foto: Hermann Bohn

Hundheim. "Etwa vor 20 Jahren saß ich oft an der Baldenau und malte", erinnert sich Henriette Nehren, Künstlerin aus Morbach. Ab und zu seien Leute vorbeigekommen, meistens Bischofsdhroner oder Hundheimer, je nachdem, wo sie gerade ihre Staffelei aufgebaut hatte.

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Wenn sie fragte: "Wohin?", dann habe es geheißen: "Wir gehen in die Gipsmill Kaffee trinken." Auf die Frage "Warum heißt sie denn Gipsmill?" konnte niemand Auskunft geben.

Also ging auch Nehren in die Gipsmill Kaffee trinken. Sie erzählt: "Man saß dort einfach in der Stube. Auf dem Tisch war ein buntes Tischtuch, und auf den einfachen Holzstühlen lagen gestickte und gehäkelte Kissen. Man konnte Kaffee oder Tee trinken und dazu hausgebackenen Kuchen essen. Es war gemütlich!" Alle Anwesenden hätten sich gekannt und die Ereignisse der vergangenen Tage besprochen. Doch auf die Frage Nehrens wussten sie keine Antwort. "Da fragen sie doch bei meinem Mann!", sagte die Dame des Hauses. "Der ist irgendwo da draußen."

Name gerät in Vergessenheit



Die Künstlerin fand ihn - und er wusste etwas zu berichten. Für den Bau der Baldenau sei damals Gips verwendet worden, der mit Pferdewagen in großen Klumpen vom Wald dorthin gebracht und in dieser Mühle gemahlen worden sei. Daher komme der Name. "Heute heißt es meist Baldenau Mühle, und der Name Gipsmühle gerät in Vergessenheit. Schade, es ist doch schön, wenn die alten Häuser etwas aus ihrem Leben erzählen. Es regt die Phantasie an und man bleibt ein Weilchen länger stehen."

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