Tradition Feiern mit angezogener Handbremse

Wie feiern die Menschen in der Region Silvester? Schon zum zweiten Mal in Folge gibt es starke Einschränkungen.

 Rauschende Silvester-Partys mit vielen Freunden: Das ist schon im zweiten Jahr in Folge nicht möglich.

Rauschende Silvester-Partys mit vielen Freunden: Das ist schon im zweiten Jahr in Folge nicht möglich.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Seit vergangenem Jahr scheint sich nicht viel geändert zu haben. Von neu auftauchenden Corona-Varianten zu neuen Kontaktbeschränkungen, für viele ist die Neujahrszeit kein Grund mehr zur Freude. Doch wie feiern die Menschen der Region den Rutsch ins neue Jahr? Wir haben uns umgehört.

 Laut den neuen Kontaktbeschränkungen, die seit dem 28. Dezember gelten, sollen sich an Silvester nur noch maximal zehn Menschen treffen können. Kinder im Alter unter 14 Jahren sind ausgenommen. Sobald eine ungeimpfte Person an dem Treffen teilnimmt, sollen die schärferen Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte gelten. Für diese sind dann Treffen auf den eigenen Haushalt und höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes beschränkt. Zusätzlich ist auch dieses Jahr der Verkauf von Feuerwerk in Deutschland untersagt.

 Große Silvesterfeiern sind also nicht möglich. Für viele unserer Befragten spielt das jedoch keine so große Rolle. Sie geben an, auch schon vor Corona eher klein und mit engen Freunden oder Familie gefeiert zu haben.

 Ein älteres Ehepaar aus Wittlich erzählt, dass sie Zuhause alleine feiern werden. Die Jahre zuvor hätten sie das Fest hingegen mit Bekannten verbracht. Ihre Stimmung hinsichtlich Silvester beschreiben sie als „eingetrübt“. Dem erneuten Verbot zum Verkauf von Feuerwerkskörpern stehen sie neutral gegenüber: „Wir haben so etwas sowieso nie gemacht“, meinen die beiden dazu.

 Andrea Schäfer (48) aus Meisburg verbringt das diesjährige Silvester, wie auch in der Zeit vor der Pandemie, im kleinen Kreis. Zum Verkaufsverbot der Feuerwerkskörper meint sie: „Ich finde es super.“ Für sie gilt bloß eines für das Fest: „Hauptsache ruhig“.

Auch Christine Kriz (63) aus Wittlich wird im engen Kreis mit Freunden feiern. „Ich habe auch sonst immer nur mit engen Freunden gefeiert“, meint sie. Das Verkaufsverbot von Feuerwerken hält sie für nicht so gut, aufgrund der Verluste, die die Hersteller machen würden. Sie empfindet die Zeit als „eingeschränkt und traurig“, jedoch sagt sie auch: „Man muss Geduld haben, abwarten und hoffen, dass es besser wird.“

Jasmin Debald (27) aus Kinderbeuern sagt: „Ich verbringe das Fest mit meiner Familie.“ Auch für sie ist es somit ein ganz normales Silvester. Dass keine Feuerwerkskörper gekauft werden können, sieht sie zwiegespalten: „Es muss nicht immer so übertrieben sein, aber mit gar keinen Feuerwerken fehlt auch irgendwas.“

Chantal Thieltges (25) aus Salmtal feiert Zuhause Silvester, sonst hat sie mit Freunden gefeiert. Sie findet das Verbot gut: „Es ist besser so für die Haustiere und auch für die Umwelt.“ Sie ist positiv gestimmt und hofft auf Verbesserung in der Zukunft. Sie meint: „Es zieht aber auch herunter, wenn dann wieder nichts besser wird.“

Der Rutsch ins neue Jahr wird zwar wieder nur verhalten ausfallen, bei vielen Menschen ist aber dennoch mit Blick auf die Zukunft eine hoffnungsvolle Grundstimmung zu spüren. Und obwohl wir in einer Zeit der Ungewissheit leben, versuchen die meisten Menschen noch immer, so viel Normalität wie möglich zu wahren.

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