Tourismus Wie geht es dem Tourismus in Traben-Trarbach während der Corona-Pandemie?

Traben-Trarbach · Wie funktioniert Tourismus unter Corona-Bedingungen? Traben-Trarbacher Touristiker ziehen positive Bilanz – wie sich das nächste Jahr entwickelt, ist noch unklar. Vor allem bei den Kulturangeboten gibt es ein großes Fragezeichen.

 Die Mosel bei Kröv und Traben-Trarbach erlaubt schöne Ausblicke.

Die Mosel bei Kröv und Traben-Trarbach erlaubt schöne Ausblicke.

Foto: Winfried Simon (sim), Dominik Ketz

Fahrradstaus auf dem Moselradweg und eine Verjüngung der Besuchergruppen: Trotz Corona-Krise hat sich der Tourismus im Bereich der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach besser entwickelt als zu Beginn der Krise befürchtet.

Die Region war gut besucht. Der Radtourismus habe so stark zugenommen, dass das Radwegenetz entlang der Mosel schon an manchen Tagen überlastet war, stellt Wiebke Pfitzmann fest. Die Tourismus-Expertin arbeitet im neu eingerichteten Tourismuszweckverband „Moselregion Traben-­Trarbach-Kröv“ (MTK).

Mit ihrer Kollegin Julia Wichter blickt sie auf eine Saison zurück, wie es sie bisher wohl noch nie gegeben hat. „Zu Beginn der Saison kam der Lockdown im Frühjahr. Aber als dieser wieder gelockert wurde, kamen die Gäste sehr schnell an die Mosel,“ sagt Pfitzmann. Vor allem junge Familien habe es vermehrt an die Mosel gezogen.

Julia Wichter ergänzt: „Wir haben gesehen, dass es in einer solchen Situation notwendig ist, flexibel zu sein. Viele Gäste haben uns besucht, die normalerweise nicht an die Mosel gekommen wären. Die haben gemerkt, dass man hier genauso gut wandern kann wie etwa im Süden. Privatunterkünfte, Campingplätze und Wohnmobilstellplätze waren sehr gefragt.“ Auch viele jüngere, aktive Leute seien an die Mosel gekommen, die gerne wandern oder radfahren. Das sei eine Gruppe, die neu in den Fokus genommen werden müsse.

Wie soll diese Gruppe erreicht werden – vor allem unter Corona-Bedingungen? „Dieses Jahr haben wir viel online-Marketing gemacht, denn damit kann man gut auf Sicht fahren. Wir haben den Instagram-Account ausgebaut und Facebook-Kampagnen gemacht,“ sagt Pfitzmann. Die Online-Präsenz sei enorm wichtig, bestätigt Julia Wichter. „Eine Unterkunft, die online nicht auffindbar ist, wird nicht gebucht.“ Deshalb werde ein großes Gewicht auf Online-Marketing gelegt und dieses im nächsten Jahr ausgebaut.

Auch der Veranstaltungskalender ist für das nächste Jahr vorerst nur in einer Online-Variante geplant, da wegen der Pandemie keine Sicherheit besteht, ob Veranstaltungen möglich sind – wie auch in diesem Jahr, in dem viele Feste ausfallen mussten.

„Dieses Jahr sind viele unserer gedruckten Veranstaltungskalender im Müll gelandet, deshalb machen wir ihn für nächstes Jahr vorerst nur online,“ sagt Wichter. Bei Kulturveranstaltungen bleibe man auch skeptisch: „Die Kultur als Tourismusthema für nächstes Jahr bleibt mit einem großen Fragezeichen versehen,“ findet Wichter.

Wichtige Themen für das nächste Jahr seien die Einrichtung eines Skywalks innerhalb der Verbandsgemeinde und die Entlastung des Radwegs im Moseltal. „Es wäre denkbar, einen Moselhöhenradweg einzurichten,“ sagt Wiebke Pfitzmann.

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