Wie geht's weiter mit der Burg Landshut?

Bernkastel-Kues · Bernkastel-Kues muss seine Geschichte seit dem Fund von römischen Resten eines Kastells im Mai 2012 an der Burg Landshut neu schreiben. Die Arbeiten ruhen seit letztem Jahr. Als Erstes steht nun der Ausbau des Rundweges "Römische Funde" auf dem Plan.

 Freier Zugang: Auch Rollstuhlfahrer sollen das Wahrzeichen künftig erreichen können. TV-Foto: Klaus Kimmling

Freier Zugang: Auch Rollstuhlfahrer sollen das Wahrzeichen künftig erreichen können. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bernkastel-Kues. Jede Menge zu schreiben hatte Stadtbürgermeister Wolfgang Port in letzter Zeit: Die Stadt stellt Förderanträge, um Gelder aus dem sogenannten Leader-Programm zu erhalten. "Wir würden gern zunächst den bestehenden Rundweg so ausbauen, dass Besucher hier gezielt an den römischen Funden entlanggeführt werden", erläuterte Port. An eben jenen Relikten, die beweisen, dass unter dem Wahrzeichen der Stadt Bernkastel-Kues noch Reste römischer Burgbefestigungen sind.
Eine Beschilderung mit der entsprechenden Erläuterung zu der Geschichte und den freigelegten römischen Zeugnissen sollen touristisch-informativ umgesetzt werden. So könne man hier mit begleiteter Führung oder auch allein durch die Vergangenheit wandern.
Zahlen oder Summen kann der Stadtchef hierfür ebenso keine nennen wie für einen Umbau der alten Burgruine. "Hier wurde in der Vergangenheit stets über so viele Millionen Euro spekuliert, dass wir erstmal abwarten, wie genaue Planungen aussehen und was sie dann kosten. Vor der Sommerpause werde ich einen Sachstandsbericht geben, der dann schon mehr aussagen könnte." Port hält sich bedeckt, sagt aber klar: "Wir müssen das Unterfangen Burg in einem überschaubaren Rahmen halten. Und sehen, wo wir auch hier Zuschüsse bekommen können. Außerdem reden wir von Arbeiten, die über Jahre hinweg verlaufen werden."
Noch sind die Grabungen aufgrund des Wetters nicht weiter- gegangen. "Es wird Stück für Stück weitergehen." Geplant sei, an einigen Stellen im vorderen Bereich weiter zu graben, auch dort, wo die alten Zwingermauern entdeckt wurden. Was den Innenbereich der Ruine anbelangt, steht eines fest: "Für einen Ausbau der Gaststätte ist kein Geld da. Wir sind jedoch im Gespräch und suchen andere Lösungen."
Was auf jeden Fall realisiert werden soll, ist ein behindertengerechter Zugang zu dieser historischen Stätte.
Eine verbesserte Erschließung der Burg Landshut auch für Rollstuhlfahrer sei sehr wichtig. "Geprüft wird auch, gegebenenfalls einen Aufzug zu installieren." Der Turm der Burg, der noch ein Mauerblümchen-Dasein fristet, soll in diesem Zusammenhang weiter ausgebaut werden.Extra

Geschichte der Burg. Mit der Freilegung der Funde ist in Bernkastel der erste belegbare Beweis für eine römische Befestigung gefunden wurde. Dort war im 4. Jahrhundert ein spätrömisches Kastell zur Sicherung des militärischen Nachschubs entlang der Mosel erbaut worden. Die rechteckige Anlage hat einen Umfang von 60 Metern mal 30 Metern und steht auf 1,8 Meter dicken Mauern aus Quarzitsteinen. Sechs bis sieben Türme mit einem Durchmesser von 6 mal 6 Metern verstärkten einst das Princastellum. Mauern, Türme und Torbögen aus dem elften oder zwölften Jahrhundert wurden zudem freigelegt und zeugen von zwei Vorgängerburgen, die 983 und 1198 erbaut wurden. Auf denen "drei verschiednen Burgen"; so Port, steht die heutige Burg Landshut. jo

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