Wie macht man guten Wein?

Eine schwierige Frage, die ich mir da gestellt habe. Zumal es unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, was ein qualitativ guter und qualitativ schlechter Wein ist.

Dass aber ein Riesling aus einer sonnigen Steillage, hergestellt aus vollreifen Trauben, besser schmeckt als ein Rivaner, der in einem schattigen Weinberg am Waldesrand gewachsen ist, dürfte einleuchten.

Womit schon das erste und vielleicht wichtigste Qualitätskriterium genannt wäre: Die Lage.

Zweitens: Der Boden und zu ihm passend die Rebsorte. Für den Riesling heißt das: leichter Schieferboden. Die Burgundersorten lieben dagegen kalkhaltige Böden. Manche Winzer vergessen das.

Schließlich gilt auch bei den Reben das Menge-Güte-Gesetz. Die Qualität des Weines steigt, je weniger Reben am Rebstock hängen.

Und wo die Natur nicht die Quantität begrenzt, muss der Mensch dafür sorgen, indem er im Winter entsprechend die Reben schneidet und im Sommer, wenn nötig, Trauben entfernt.

Besonders wichtig: Der Lesezeitpunkt: Man könnte sagen: Wer zu früh liest, wird mit schlechterem Wein bestraft. Die Trauben müssen bei der Ernte vollreif oder gar überreif sein. Daraus entstehen gehaltvolle Weine mit wunderbaren Aromen.

Schließlich: Die Kunst des Kellermeisters. Dazu gehört sehr viel Wissen und Erfahrung. Wie lange soll der Most gären? Bei welcher Temperatur? Wie lange soll der Wein auf der Hefe liegen? Wann ist der beste Zeitpunkt zum Abfüllen?

Und es gibt noch jede Menge anderer Voraussetzungen — im Weinberg und im Keller. Gute Winzer kennen diese.

Wenn Sie wieder einen guten Tropfen genießen, fragen Sie doch einfach mal Ihren Winzer: "Wie haben Sie das eigentlich gemacht?"

Auslese

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