Verkehr Wie sich der Hochoselübergang auswirkt: Große Impulse für Industrie und Gewerbe

Bernkastel-Wittlich · In der neuen TV-Serie „Brückenschlag“ geht es um den Hochmoselübergang. Wenn die B 50 neu eröffnet wird und Eifel mit Hunsrück verbindet, sind die Erwartungen für Industrie und Gewerbe hoch.

In nur noch wenigen Monaten soll der Hochmoselübergang fertig gestellt werden. Dann verbindet die neu gebaute B 50 Eifel und Hunsrück miteinander, ohne dass die Straße auf Umwegen durchs Moseltal führen muss. Der 160 Meter hohe und 1,7 Kilometer lange Hochmoselübergang, eines der größten Brückenbauprojekte in Europa, wird die Straße bei Ürzig über die Mosel in den Hunsrück führen. Damit soll der Fernverkehr zwischen den Containerhäfen an der Nordsee und dem Rhein-Main-Gebiet beschleunigt werden. Das Projekt  wurde vor mehr als 40 Jahren erstmals diskutiert und geplant. Was bedeutet die Änderung der Verkehrsströme für Gewerbe, Tourismus, Pendler und Einzelhandel in Wittlich, Bernkastel-Kues und Morbach, jenen drei Orten, die an dem größten Straßenbauprojekt der Region liegen? Der TV sprach mit Wirtschaftsexperten, Touristikern und Politikern.

In der ersten Folge der fünfteiligen Serie geht es um die Auswirkungen im Bereich Gewerbe. Die nächsten Folgen widmen sich den Bereichen Tourismus, Pendler und Einzelhandel.

Morbach: „Das ist eine große Chance für Morbach und den Hunsrück insgesamt, da die Verbindung zur Region eine Weiterentwicklung erfährt. Wir werden wie ein Staubsauger Arbeitskräfte in die Region ziehen“, sagt Morbachs Bürgermeister Andreas Hackethal.   Das sei die Folge  einer besseren Vernetzung der Arbeitskräfte in alle Richtungen. Hackethal verweist auf die ohnehin schon starke Wirtschaftskraft Morbachs, die sich auch im ausgeglichenen Haushalt der Einheitsgemeinde bemerkbar macht: „Wir haben hier eine große Vielseitigkeit an Betrieben: vom Sägewerk über mittelgroße Betriebe bis hin zu Großunternehmen, die international tätig sind.“ Zudem habe die Gemeinde mit der Perspektive der B 50 neu extra  ein neues Gewerbegebiet bei Gonzerath ausgewiesen. Das sei auch in Hinsicht auf die Bevölkerungs- und Dorfentwicklung wichtig.“

Wittlich: Für den Pressesprecher der Stadt Wittlich, Rainer Stöckicht, steht fest: „Die Stadt Wittlich gilt als das ökonomische Kraftzentrum zwischen Koblenz und Trier. Ursächlich für die herausragende wirtschaftliche Entwicklung sind unter anderem die optimale verkehrliche Anbindung und die sehr gute städtische Infrastruktur. In Wittlich ist seit jeher Handel, Handwerk und Gewerbe ansässig.“ Gerade in Zeiten einer sich immer weiter entwickelnden Logistik biete Wittlich seinen Betrieben mit der unmittelbaren Lage an dem Autobahnknotenpunkt A 1/A 60 (Nord/Süd + West/Ost) und der Eisenbahnlinie Koblenz-Trier-Luxemburg einen guten Zugang an die überregionalen Verkehrsverbindungen über Straße und Schiene sowie kurze Verbindungen zu verschiedenen Flughäfen. Stöckicht: „Die Entwicklung der neu ausgewiesenen Industriegebiete, insbesondere in Wengerohr-Süd, spricht für sich. Die Nachfrage nach diesen Flächen war in den letzten Jahren so groß, dass die Gewerbeflächen der Stadt quasi ausverkauft sind.“

Bernkastel-Kues:  Das sieht Wolfgang Port, Bürgermeister von Bernkastel-Kues ähnlich. „Der Hochmoselübergang wird den Wittlichern zugutekommen, was größere Geschäfte und Gewerbe betrifft, auf Bernkastel-Kues wird sich das weniger auswirken,“ sagt Stadtbürgermeister Port. Er verweist darauf, dass die Schwerpunkte von  Bernkastel-Kues weniger stark auf Industrie und Gewerbe  liegen wie etwa in Wittlich.

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