Willi Waxweilers Wittlich-Treff hat viele Freunde

Wittlich · Jeden zweiten Montag im Monat treffen sich 40 bis 60 Wittlicher in der Caritas-Begegnungsstätte zum gemütlichen Wittlich-Treff. Dort trägt Willi Waxweiler Geschichtliches aus der Säubrennerstadt vor, und es wird Mundart gesprochen. Jetzt wurde Jubiläum gefeiert.

 Beim Stadtjubiläum hat Willi Waxweiler vor 23 Jahren schon einen Vortrag gehalten. Das Plakat hat er immer noch. TV-Foto: Christina Bents

Beim Stadtjubiläum hat Willi Waxweiler vor 23 Jahren schon einen Vortrag gehalten. Das Plakat hat er immer noch. TV-Foto: Christina Bents

Wittlich. Um die Stadtrechte Wittlichs geht es heute beim Jubiläum des Wittlich-Treffs in der Caritas-Begegnungsstätte. Akribisch hat sich Willi Waxweiler auch diesmal vorbereitet und legt unterhaltsam und informativ dar, wie 1991 das Stadtjubiläum gefeiert wurde. Er sagt: "Das war ein Erlebnis 1991, mehr ging nicht." Er belegt die Stimmung von damals mit Fotos, und dann wird gleich darüber diskutiert, wer zu sehen ist. Ein Original-Programmheft von damals hat er noch, und die Plakate, die Toni Munzlinger entworfen hat. Das eigentliche Thema ist aber ein Aufsatz im Kurtrierischen Jahrbuch, in dem behauptet wird, dass Wittlich die Stadtrechte erst 1300 bekommen hat. Willi Waxweiler ist aber aufgrund von anderen Unterlagen, beispielsweise aus dem Kirchenlexikon von Martin Persch und den Recherchen von Matthias Josef Mehs (ehemaliger Bürgermeister von Wittlich) davon überzeugt, dass Wittlich die Stadtrechte 1291 verliehen wurden. "Die Urkunde aus dem Jahr 1300 ist immer als Recht die Stadtmauer zu bauen interpretiert worden, und nicht als Stadtrechtsurkunde", erklärt der Heimatforscher in seinem Vortrag. In der Pause können sich die Besucher mit Kaffee, Kuchen und Schnittchen stärken und die mitgebrachten Dokumente genauer ansehen. Den Besuchern, von denen viele Stammgäste sind, gefällt es. Herta Bommer berichtet: "Ich erfahre hier viele Dinge, die ich bisher noch nicht über unsere Stadt wusste. Es ist locker und unterhaltsam." Ähnlich sieht das Ekkehart Röhr: "Ich schätze Willi Waxweiler sehr dafür, wie er sich für unser Städtchen einsetzt. Er strahlt eine Begeisterung für Wittlich aus, die sich auf die Besucher überträgt. Er findet immer wieder wertvolle Erinnerungen und geht Dingen nach, die von Bedeutung sind für die Wittlicher."
Angefangen hat alles mit einem Vortrag über Burg Ottenstein am 11. Februar 2009. Der kam so gut an, dass sich daraus der Wittlich-Treff entwickelt hat. Waxweiler: "Bei den ersten Treffs waren zehn Leute da, und das hat sich immer weiter entwickelt bis heute, wo es zwischen 40 und 60 Gäste sind. Die meisten Besucher waren da, als es um 100 Jahre Friseur Krebs ging."
Aber es sind nicht immer nur gemütliche Themen, die Waxweiler vorträgt. Andrea Kien, Leiterin der Begegnungsstätte, berichtet: "Als es um den Bombenangriff auf Wittlich an Weihnachten 1944 ging und auch Zeitzeugen gesprochen haben, war ich sehr ergriffen." Bei jedem Treffen werden auch Passagen aus dem Wittlicher Wörterbuch diskutiert, unter anderem wie sie geschrieben und ausgesprochen werden. chb
Extra

In Wittlichs Altstadt, in der Hochstraße, ist Willi Waxweiler 1937 geboren. In der Karrstraße wurde er eingeschult. Die meiste Zeit seines Lebens hat er in Wittlich verbracht, bis auf seine Bundeswehrzeit 1958/1959. Beim Katasteramt war er 47 Jahre unter anderem zuständig für Bodenordnungsverfahren. In Thüringen war er von 1993 bis 1996 als Berater für Bodenordnung. Jetzt bezeichnet er sich selbst als freischaffender Rentner. Durch die alten Karten und Pläne ist sein geschichtliches Interesse und Wissen an Wittlich gewachsen, das er jetzt weitergeben will. chb

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