Winter im Hunsrück und in der Eifel : Rodelspaß lockt viele Familien zum Erbeskopf - 30 Zentimeter Neuschnee am Schwarzen Mann (Fotos/Video)
Thalfang/Hilscheid Viele Familien haben den Neuschnee vom Wochenende ausgenutzt und sind zum Rodeln an den Erbeskopf gefahren. Das hat am Sonntagnachmittag teils zu langen Warteschlangen vor der Zufahrt zu den Parkplätzen geführt. Der zuständige Zweckverband arbeitet an Verbesserungen. Auch am Schwarzen Mann kamen Wintersportfans auf ihre Kosten.
Viele Familien haben sich am Sonntag auf den Weg zum verschneiten Erbeskopf im Hunsrück gemacht. Doch wer erst am Nachmittag anreiste, der brauchte ein wenig Geduld. Längere Staus bildeten sich von beiden Richtungen der Zufahrtstraße L 164 aus vor der Einfahrt zu den Parkplätzen am Fuß des Gipfels. Die Parkplätze rund um das Hunsrückhaus waren voll – Nummerschilder aus der gesamten Region, sogar aus Kaiserslautern und Saarbrücken waren zu entdecken. Mehrere Rodelfans parkten daher kurzerhand auf einem der nahen Waldwege und suchten sich dort einen weniger bevölkerten Rodelhang.
„Wir haben etwa 40 Minuten im Auto warten müssen“, sagt Melanie Flesch, die mit ihrer Familie aus dem Saarland angereist ist. „Aber es hat sich gelohnt, wir haben schon sehr viel gelacht heute.“


Andrang herrscht nicht nur auf dem Haupthang, auch rund um das Hunsrückhaus herum sausen Kinder, Eltern und Großeltern auf Schlitten oder Bobs kleinere Hügel und Wiesen hinab. Die Skilifte sind am Sonntag allerdings noch nicht in Betrieb: „Die Witterungsverhältnisse reichen dazu noch nicht aus. Wir brauchen dafür mindestens eine Woche lang richtig knackiges Winterwetter“, sagt Vera Höfner, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Thalfang und Vorsteherin des Zweckverbands Wintersport am Erbeskopf, am Sonntag auf TV-Nachfrage.
Über den großen Besucherandrang freut sich die Verbandsvorsteherin: „Angesichts der Pandemie ist es doch schön, wenn Familien draußen in der Natur einmal etwas abschalten können“, sagt Höfner. „Das wollen wir auch gern weiterhin ermöglichen.“ Den Erbeskopf komplett zu sperren, wie im Vorjahr wegen des großen Ansturms Anfang Januar geschehen, halte sie für keine gute Option. Was sie allerdings bedauere, sei, dass es offenbar wie im Vorjahr zu Missachtungen der Straßenverkehrsordnungen komme, sobald die Parkplätze am Hunsrückhaus voll seien.
Der Zweckverband arbeite im Hintergrund an Verbesserungen wie beispielsweise einer Art Parkleitsystem für die besucherstarken Winter-Wochenenden, berichtet die Verbandsvorsteherin. Aufgrund der Vielzahl von Beteiligten, darunter Forst und Nationalparkamt, sei dies schwierig. „Wir arbeiten aber an einer Lösung.“ Ziel solle auch sein, dass Besucher sich künftig vor der Anreise über verfügbare Parkplätze auf der Internetseite des Wintersportzentrums Erbeskopf informieren können. Dort gibt es schon jetzt alle wichtigen Informationen zu den Coronaregeln rund um den Skibetrieb, der unter 2G-Bedingungen und mit Online-Ticketkauf ablaufen soll (wir berichteten).
Wintersportfreude am Schwarzen Mann
Rund 700 Meter sind Steilhang und etwa 800 Meter die zweite Piste lang, auf denen Skifahrer derzeit gen Talsohle gleiten können. Insgesamt beträgt das Wintersportgebiet rund 14 Hektar und bietet Rodlern eine 450 Meter lange Bahn sowie eine Kinderrodelbahn.
Endlich war es wieder soweit. Auf der Ski- und Rodelbahn am Scharzen Mann war am Sonntag Hochbetrieb angesagt. Viele Besucher von Nah und Fern wollten sich dort so richtig austoben. Mit Kind und Kegel ging es mit dem Schlitten oder den Skiern den steilen Berg hinab.
Rund 30 Zentimeter Schnee am Schwarzen Mann
Edgar Kausen vom Skiverleih im Wintersportzentrum "Schwarzer Mann" betreibt seid 38 Jahren den Verleih und er sagte, dass die letzten zwei Jahren nicht nur wenig Schnee da war, sondern auch dass Corona seinen Beitrag leistete, dass nichts los war. Nun freute er sich zusammen mit seiner Frau Marion, dass er die Wintersportbegeisterten wieder begrüßen durfte.
In der laufenden Woche werden auch wieder die Lifte geöffnet. Mit so viel Schnee hatte Edgar Kausen schon nicht mehr gerechnet. "Gestern waren es zwanzig Zentimeter Schnee und heute kamen noch einmal etwa zehn dazu", so Kausen. In seinem Verleih können rund 300 Ski und 60 Schlitten inklusive, Schutzausrüstung wie Helm geliehen werden.
Auch an die Coronaauflagen hält sich der Betreiber penibel genau. "Es gelten die 2G-Regeln ", so Kausen. Wenn es nach ihm geht, dann sehnt er sich zurück in die achtziger Jahre, wo der Schnee noch zwischen vier und sechs Wochen liegen geblieben ist.