Bildung Wintricher freuen sich: Grundschule bleibt erhalten

Wintrich · Die Trierer Schulaufsichtsbehörde und das Land haben den Beschluss, die Grundschule zu schließen, revidiert. Man war bei der Entscheidung offensichtlich von falschen Voraussetzungen ausgegangen.

 Die Kinder der Grundschule Wintrich und die Jungen und Mädchen des Kindergartens St. Stephanus freuen sich gemeinsam, dass die Grundschule in ihrem Ort erhalten bleibt.

Die Kinder der Grundschule Wintrich und die Jungen und Mädchen des Kindergartens St. Stephanus freuen sich gemeinsam, dass die Grundschule in ihrem Ort erhalten bleibt.

Foto: TV/Christoph Strouvelle

In Wintrich freut man sich gemeinsam: Schüler und Lehrer der Wintricher Grundschule sind zu den Jungen und Mädchen des katholischen Kindergartens St. Stephanus gegangen, um ihnen schon eine Woche vor Weihnachten eine frohe Botschaft zu überbringen. Denn die örtliche Grundschule  bleibt doch erhalten, nachdem das Land in der vorangegangenen Woche bereits das Aus für die Einrichtung verkündet hatte.

Am Donnerstag ist diese Entscheidung dann revidiert worden (der TV berichtete kurz). Das bedeutet: Die Jungen und Mädchen, die derzeit noch den Kindergarten in Wintrich besuchen, können künftig ebenfalls in ihrem Heimatort das Einmaleins und das ABC lernen.

Die derzeitigen Schüler sind froh darüber, dass die Schule nicht zum Ende dieses Schuljahres schließen muss. Als Schulleiterin Maria Pritzen die Kinder fragt, wer sich freut, zeigen blitzschnell die Finger der 35 Schüler nach oben, zuzüglich die der Lehrkräfte, die an der Wintricher Grundschule unterrichten.

Denn obwohl mehrere der vier Lehrer erst kurz an der Grundschule Wintrich beschäftigt sind, seien diese mit der Schule bereits sehr verbunden, sagt Pritzen. Doch wie ist es zum Sinneswandel gekommen? Grund sei ein „Informationsdefizit“ bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier gewesen, sagt Leo Wächter, erster Beigeordneter der VG Bernkastel-Kues, die Träger der Wintricher Grundschule ist.

Dort habe man den Schulbezirk mit 66 möglichen Schülern falsch festgelegt. Der Schluss sei gewesen, dass man die Schule schließen könne, wenn nur rund die Hälfte der möglichen Jungen und Mädchen diese besuchen, sagt Wächter. Doch sei es in Gesprächen mit Vertretern der ADD gelungen, dieses Missverständnis aufzuklären, so dass das Land die Entscheidung korrigiert hat.

„Wir sind froh und erleichtert, dass diese Infrastrukturkomponente erhalten bleibt“, sagt der Wintricher Ortsbürgermeister Dirk Kessler. Zwar habe die ADD den Sachverhalt jetzt erkannt. Die lange Ungewissheit, ob die Schule geschlossen wird oder erhalten bleibt, „hat den Nerven nicht gut getan“, sagt er. Gleichzeitig denkt er an die acht anderen Ortschaften in Rheinland-Pfalz, in denen die Grundschulen geschlossen werden und die daraus resultierenden Konsequenzen. „Wir müssen aufpassen, dass diesen kleinen Komponenten der Lebensqualität die richtige Bedeutung zugemessen wird. Die Dörfer haben sowieso schon zu kämpfen“, sagt er. Zu Beginn des kommenden Jahres wolle man sich zusammensetzen und schauen, ob an der Schule Arbeiten anstünden. Aufgrund des über der Schule schwebenden Damokles-Schwertes habe man Investitionen vor sich hergeschoben. Kessler: „Das müssen wir jetzt angehen.“

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