Winzer müssen sich an Spielregeln halten

Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Norbert Schindler, besuchte gestern Mittag bei einer Rundreise durch Eifel- und Moselregion auch die Winzergenossenschaft Moselland eG. Schindler lobte die Qualitätsbemühungen der Genossenschaft.

 Der Direktor der Moselland eG, Werner Kirchhoff (links), zeigt dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Norbert Schindler, die Abfüllhalle. TV-Foto: Winfried Simon

Der Direktor der Moselland eG, Werner Kirchhoff (links), zeigt dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Norbert Schindler, die Abfüllhalle. TV-Foto: Winfried Simon

Bernkastel-Kues. (sim) Der Pfälzer Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer, kommt nach eigenem Bekunden stets gerne an die Mosel. Besonders gerne besucht er die Winzergenossenschaft Moselland eG in Bernkastel-Kues. Denn die Moselland eG, die durch Kooperationen mit Genossenschaften an der Nahe, Rheinhessen und der Pfalz Trauben und Most von Winzern aus fast ganz Rheinland-Pfalz bezieht und verkauft, ist aus seiner Sicht ein vorbildlicher, moderner Betrieb. Werner Kirchhoff, Direktor der Moselland eG, erläuterte wichtige Kenngrößen des Betriebes: Die Winzergenossenschaft verfügt über eine Lagerkapazität von rund 60 Millionen Liter, beschäftigt 180 Mitarbeiter, davon zwölf Auszubildende und macht einen Umsatz von rund 65 Millionen Euro im Jahr.

Schindler bewertete die aktuelle Stimmung in der Weinwirtschaft als gut bis befriedigend. Man müsse aber deutlich unterscheiden zwischen Fassweinerzeugern, Selbstvermarktern und Kellereien.

Bei einem Gespräch, an dem auch die Europaabgeordnete Christa Klaß und der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Leo Blum, teilnahmen, ging es unter anderem um das Thema Weinrecht. Der durch die europäische Weinmarktordnung vorgegebene Rahmen muss nämlich in den kommenden Monaten durch ein Bundesgesetz und Länderverordnungen gefüllt werden. Und da gibt es durchaus noch unterschiedliche Meinungen zwischen den Weinbauverbänden, Kellereien und Genossenschafen, aber auch zwischen den einzelnen deutschen Weinanbaugebieten. Schindler machte keine konkrete Aussage, denn "Weinbaupolitik sei Sache der Verbände, nicht der Kammer". Der Weinbauverband fordert im Zuge eines neuen Bezeichnungsrechts eine stärkere Profilierung der Steillagen. Ferner wehrt er sich gegen die Möglichkeit, Wein mit Traubenmostkonzentrat, hergestellt in Italien oder Spanien, süßen zu können. Kirchhoff kündigte an, dass die Genossenschaft in den kommenden Wochen offensiv um weitere Mitglieder werben werde. Wer Mitglied werden wolle, so Kirchhoff, müsse sich aber an die Spielregeln halten. Kirchhoff kritisierte in diesem Zusammenhang den Hang vieler Winzer, beim Fassweinverkauf zu spekulieren.

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