Winzer müssen Wartezeiten bei Pflanzenschutz beachten

Auch in seinem aktuellen Rebschutzdienst gibt das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel Spritzhinweise für Winzer.

Lage: Das wechselhafte Wetter hat wieder für einen weitgehend ausgeglichenen Wasserhaushalt gesorgt. Da der Vegetationsvorsprung noch circa drei Wochen beträgt, sollten die noch folgenden Spritztermine genau geplant werden, damit nach der Abschlussspritzung die Wartezeiten (WZ) eingehalten werden können. Oidium: Zur Behandlung in befallsfreien Anlagen kann auf Azole wie z. B. Systhane 20 EW (0,24 l/ha, 28 Tage WZ) oder Topas (0,32 l/ha, 35 Tage) gewechselt werden. In befallenen Anlagen kann mit Karathane Gold (0,6 l/ha, 21 Tage) oder mit Restmengen von Prosper (0,8 l/ha, 35 Tage) noch eine Stopp-Spritzung durchgeführt werden. Peronospora: In befallsfreien Anlagen reichen Kontaktfungizide wie z.B. Folpan 80 WDG (1,6 kg/ha, 35 Tage WZ) oder die Kupferpräparate Cuprozin flüssig (1,6 l/ha, 35 Tage), Cueva (16 l/ha, 35 Tage), Kocide Opti (3,2 kg/ha 21 Tage) oder Funguran (4,0 kg/ha, 35 Tage) aus. Bei vorhandenem Befall sollten tiefenwirksame Mittel wie Aktuan (2,0 kg/ha, 35 Tage), Cabrio Top (3,2 kg/ha, 35 Tage), Equation Pro (0,64 kg/ha, 28 Tage), Forum Star (1,92 kg/ha, 35 Tage), Galactico (2,4 kg/ha, 28 Tage), Melody Combi (2,4 kg/ha, 28 Tage), Mildicut (4,0 l/ha, 21 Tage), Pergado (3,2 kg/ha, 28 Tage), Profiler (3,0 kg/ha, 28 Tage), Sanvino (1,5 kg/ha, 28 Tage), Universalis (3,2 l/ha, 35 Tage) oder Vincare (2 kg/ha, 35 Tage) eingesetzt werden.Schwarzfäule: Bei der Behandlung der o. g. Pilzkrankheiten ist unbedingt bei jeder Spritzung ein Präparat mit Zusatzwirkung gegen Schwarzfäule einzusetzen. Mittel: Collis (0,64 l/ha, 28 Tage WZ), Discus (0,24 kg/ha, 35 Tage), Flint (0,24 kg/ha, 35 Tage), Vento Power (1,6 l/ha, 28 Tage), Cabrio Top (3,2 kg/ha, 35 Tage) oder Universalis (3,2 l/ha, 35 Tage) sowie die Azole z.B. Systhane 20 EW (0,24 l/ha 28 Tage) oder Topas (0,32 l/ha 35 Tage).REBSCHUTZ DIENST

Botrytis: Zur Abschlussbehandlung wird ein Spezialbotrytizid vor allem bei kompakten Sorten empfohlen. Mittel: Cantus (1,2 kg/ha, 28 Tage WZ), Pyrus (2,5 l/ha, 21 Tage), Scala (2,0 l/ha, 28 Tage), Switch (0,96 kg/ha, 35 Tage) oder Teldor (1,6 kg/ha, 21 Tage). Sauerwurm: Der Mottenflug des Einbindigen Traubenwicklers ist fast auf Null zurückgegangen, während der Flug des Bekreuzten Traubenwicklers nicht nennenswert stattgefunden hat. Weitere Behandlungen gegen den Sauerwurm versprechen daher keinen Behandlungserfolg mehr.Rote Spinne: Nur bei Überschreiten der Schadschwelle von mehr als 1 bis 2 Spinnmilben pro Blatt sollte ein Akarizid wie Apollo (0,48 l/ha, 35 Tage WZ), Envidor (0,64 l/ha, 14 Tage), Kiron (2,4 l/ha, 35 Tage) oder Masai (0,4 kg/ha, 14 Tage) eingesetzt werden.Schwarzholzkrankheit: Die Glasflügelzikade Hyalesthes obsoletus hat den Flug beim Winden-Typ eingestellt, der Brennnessel-Typ ist allerdings weiter aktiv. Ein Abmähen oder Abmulchen der Böschungen und Wegränder mit Brennnesseln sollte daher noch für die nächsten 3 Wochen unterbleiben. Bei befallenen Reben sollten umgehend die symptomtragenden Triebe entfernt werden.Esca: Die typischen Esca-Bilder (plötzliches Absterben oder mosaikartige Blattverfärbung/Tigermuster) sind derzeit gut erkennbar. Bei starkem Befall kommt es zum direkten Absterben des ganzen Rebstocks. Abgestorbene Stöcke sollten abgeschnitten und verbrannt werden. Stöcke mit Tigermuster sollten markiert werden, um im Folgejahr aus Stammtrieben einen symptomfreien neuen Stock aufzubauen.Stiellähme: In gefährdeten Anlagen sollte vorbeugend und wiederholt ein magnesiumhaltiger Blattdünger zugegeben werden.

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