"Wir fürchten um unsere Existenz"

WITTLICH/WENGEROHR/ALTRICH. (scho) Der Vorsitzende des Modellflugvereins Lieserfalken bezieht Position zum TV-Bericht über den Altricher Einspruch gegen die Startgenehmigung auf dem neuen Gelände: Der 42 Mitglieder starke Verein fürchtet um seine Existenz – sollte das Luftfahrtamt dem Veto stattgeben.

Da die derzeit entstehende Ortsumgehung Wengerohr direkt durch das angestammte Gelände des Modellflugvereins Lieserfalken beim alten Feldflugplatz führt, muss der Verein dieses Gelände räumen (der TV berichtete). "Das war bekannt. Deshalb haben wir schon im Jahr 2002 die Stadt Wittlich um die Ausweisung eines neuen Stellplatzes gebeten", sagt Hartmut Scheibe, Vorsitzender der Lieserfalken. Die Stadt teilte ein Gelände nahe der Kläranlage zu, das, wie der Verein sich gewünscht hatte, auch für Jugendliche mit dem Fahrrad zu erreichen ist. Es folgte ein langer Weg zur neuen Aufstiegsgenehmigung: Unter anderem mussten eine landespflegerische Einschätzung für die geplante Nutzung, ein Sachverständigengutachten mit Schallmessung und umfangreiches Kartenmaterial vorgelegt werden. Ende 2005 wurde dann endlich die Aufstiegserlaubnis für das neue Gelände erteilt. Gegen die Startgenehmigung auf diesem Platz hat die Ortsgemeinde Altrich Einspruch beim Luftfahrtamt Hahn erhoben (der TV berichtete). Grund: Der Platz läge zu nah am Baugebiet "Im Großfeld II", weshalb der Gemeinderat Lärmbelästigung fürchtet. Altrichs Ortsbürgermeister Hans-Dieter Bonny argumentierte, dass die Stadt dieses Gelände gar nicht erst hätte zuweisen sollen, da das Baugebiet doch bereits im Flächennutzungsplan vermerkt war. Der Verein versteht das Altricher Veto dennoch nicht. Scheibe: "Auf Anregung des Luftfahrtamts sprachen wir mit Ortsbürgermeister Bonny und sagten zu, den Forderungen Altrichs entgegenzukommen und den Flugsektor um 180 Grad zu drehen, so dass die Distanz zwischen Startplatz und Baugebiet nunmehr 250 Meter beträgt." Zudem verzichten die Lieserfalken seit 1999 aus Lärmschutzgründen auf die Austragung von Pylonrennen, obwohl damit die größte Einnahmequelle versiegte. "Wenn das Luftfahrtamt nun dem Veto stattgibt, müssen wir trotz allen Entgegenkommens um unsere Existenz fürchten", sagt Scheibe.SAISON-AUFTAKT: Zumindest das Anfliegen der Lieserfalken am Sonntag, 21. Mai, auf dem alten Gelände ist nicht gefährdet. Eine Entscheidung des Luftfahrtamts Hahn wird Anfang Mai erwartet.

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