"Wir haben immer viel Spaß"

KINDERBEUERN. Seit acht Jahren verschönern Maria Könen, Hildegard Ehlen und Petra Miesen an Fronleichnam den Kinderbeuerner Dorfplatz. Trotz des großen Aufwands hat es den drei Frauen bisher immer viel Spaß gemacht, dort einen Teppich für die Prozession zu legen.

Wenn an Fronleichnam die Prozession durch Kinderbeuern zieht, sind Maria Könen, Hildegard Ehlen und Petra Miesen schon mehr als vier Stunden auf den Beinen. "Wir stehen an Fronleichnam immer schon morgens um fünf Uhr auf, um einen Teppich auf dem Dorfplatz zu legen", sagt Hildegard Ehlen. Mit voll gepackten Autos und etwas Proviant im Gepäck machen sich die Frauen dann auf zum Dorfplatz. "Wenn wir am Dorfplatz ankommen, ist es hell genug, um den Teppich zu legen", sagt Petra Miesen. Mehr als drei Stunden lang sind die drei Frauen damit beschäftigt, den Teppich, der zirka drei mal vier Meter groß ist, zu legen und den Altar dort mit Blumen zu schmücken. Vorher malen die Frauen das Motiv auf das Pflaster auf, um zu wissen, wie groß der Teppich sein wird. "Erst dann wird entschieden, wo was hin soll", sagt Hildegard Ehlen. "Bei einigen Motiven malen wir uns auch vorher auf ein Blatt auf, wie der Teppich aussehen soll", fügt Petra Miesen hinzu. Beim Legen des Teppichs bleiben die Frauen nicht lange allein. "Unsere Kinder helfen uns auch schon mal. Und gegen sieben Uhr kommen unsere Männer, um den alten Altar aus der Kirche zu holen", sagt Hildegard Ehlen. "Der wäre für uns zu schwer", fügt Maria Könen hinzu. Bevor die drei Frauen den Teppich gestalten können, machen sie sich drei Tage vorher auf die Suche nach Blumen. "Montags gehen wir eigentlich immer los, um uns die Blumen zu suchen", sagt Petra Miesen. In diesem Jahr hatten die drei Frauen anfänglich Bedenken, dass sie wegen des frühen Zeitpunkts nicht genug Blumen finden würden, "aber wir haben genau so viele wie in den Jahren davor", sagt Maria Könen. Auf Wiesen und im Wald, in Gärten und in Hecken sucht das Trio nach Material für den Teppich, dessen Motiv Jahr für Jahr wechselt. Das Auge Gottes, das Herz Jesu, eine Monstranz, ein Kelch oder Christus in Ewigkeit - bei den Motiven haben sich Maria Könen, Hildegard Ehlen und Petra Miesen immer etwas einfallen lassen. In diesem Jahr haben sich die drei Frauen für das Motiv des Weltjugendtags in Köln entschieden. "Das ist gerade ein aktuelles Thema, deshalb haben wir uns dafür entschieden", sagt Maria Könen. Da das Motiv sehr viel Blau enthält und nicht so viele Blumen in der Farbe vorhanden sind, mussten sich die drei Frauen etwas Neues überlegen. "Ich habe deshalb kleine Holzspäne mit blauer Farbe eingefärbt", sagt Petra Miesen. Trotz des vielen Aufwands und der Arbeit wollen die drei Frauen auch in Zukunft den alten Brauch, den sie 1997 wieder haben aufleben lassen, fortführen. "Wir haben immer viel Spaß und immer viel zu lachen", sagen die drei unisono. An Fronleichnam bleibt der Teppich nach der Prozession noch bis abends liegen, ehe er wieder abgeräumt wird. "Wenn wir den Teppich nicht selbst wegmachen würden, würde der Wind alles wegwehen", sagt Maria Könen. "Und das wollen wir nicht."

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