"Wir werden uns herausputzen"

MEERFELD. Der Erholungsort am Meerfelder Maar will sich erneut im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" positionieren. Bereits 1995 war Meerfeld Kreis- und Bezirkssieger.

 Begehrte Ruhe: Das Meerfelder Maar und der 360-Einwohner-Ort liegen in einem Tal, das von ansteigenden Bergen umgeben ist.Foto: TV-Archiv/Nora John

Begehrte Ruhe: Das Meerfelder Maar und der 360-Einwohner-Ort liegen in einem Tal, das von ansteigenden Bergen umgeben ist.Foto: TV-Archiv/Nora John

"Nach zehn Jahren ist eine Renovierung fällig." Für Ortsbürgermeister Karl Weiler aus Meerfeld ist das eine Selbstverständlichkeit. Mit Renovierung meint er die erneute Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". 1995 sind die Meerfelder Kreis- und Bezirkssieger geworden, außerdem dritter im Landeswettbewerb. 1998 standen sie im Vergleich mit dem Wittlicher Stadtteil Lüxem, der als Sieger hervorging. Damals hieß der Wettbewerb noch "Unser Dorf soll schöner werden". Die "Niederlage" ärgert die Meerfelder bis heute. Weilers Überzeugung im Jahre 2005: "Unser Dorf hat Zukunft, weil wir der Meinung sind, dass wir uns nochmals in dieser Hinsicht weiterentwickeln müssen."Thuja-Hecken haben im Dorf nichts zu suchen

Um die "Renovierung" erfolgreich anzupacken, hat der Ortsbürgermeister fachmännischen Rat eingeholt und diesen bei einer Bürgerversammlung vorgestellt. Hermann Brück, Dorferneuerungsbeauftragter der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, sensibilisierte die Bewohner anhand von aktuellen Dias aus dem Ort. Gleichzeitig erläuterte er die Bewertungsschwerpunkte. Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen fließen ebenso mit ein wie soziale und kulturelle Aktivitäten, Bau- und Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft. Es werde aber niemandem vorgeschrieben, wie er sein Haus und seinen Garten zu gestalten habe. Brück beruhigte dann auch, als ein Bürger fragte, ob man nach den Bewertungskriterien Geranien aufhängen dürfe, da die eigentlich südländisch seien. Laut Brück kommt es auf die Präsentation an. Geranien als einzelner Blickfang seien durchaus in Ordnung. Allerdings, um Missverständnissen vorzubeugen, erklärte er: Bei der Gestaltung von Hecken sind einheimische Hölzer wie Hainbuchen oder Weißdorn gefragt, während Thuja-Hecken in einem Dorf nach Ansicht der Kommission nichts zu suchen haben. Brücks Vortrag wird von Dia zu Dia lebendiger. "Das ist schon ganz toll hier in Meerfeld", bemerkt er in Bezug auf ein Blumenbeet. Beim nächsten Dia ergänzt er: "Aber etwas trostlos ist diese Hauswand, ein bisschen Farbe fehlt." Daraufhin sagt Karl Weiler nur: "Wird veranlasst." Es ist zu spüren, dass der Ortsbürgermeister sich um eine erfolgreiche Teilnahme bemüht. Doch ebenso wichtig ist den Meerfeldern die attraktive Gestaltung ihres Dorfs, passend zur Landschaft. Und die hat ihren besonderen Reiz. Maar und Ort liegen in einem Tal, das rundum von ansteigenden Bergen umgeben ist. Ruhe umgibt die Besucher. Auch deswegen kommen jährlich 5500 Feriengäste in den idyllisch gelegenen 360-Einwohner-Ort. 30 000 Übernachtungen zählt die Gemeinde bei 200 Gäste-Betten. Der Tourismus spielt also auch eine Rolle bei den Bemühungen zur Dorfgestaltung. Ein dritter Aspekt kommt hinzu, den Günter Weins von der Verbandsgemeinde Manderscheid beschreibt, und der in Meerfeld zu spüren ist: "Bei der Teilnahme an einem solchen Wettbewerb steigt das Wir-Gefühl merklich, und Anregungen aus der Bewertungsjury werden gerne aufgegriffen." Und was hat die Teilnahme der Jahre 1995 und 1998 den Meerfeldern gebracht? "Seit der ersten Teilnahme achten wir mehr auf das Ortsbild. Denn wenn das Dorf für Gäste schön ist, dann ist es noch viel schöner für Einheimische", erklärt Karl Weiler. Folglich kann dies im Jahre 2005 für die Meerfelder nur heißen: Wir werden unseren Ort herausputzen, um den Wettbewerb erfolgreich zu gestalten. Die Begehung ist am 30. oder 31. Mai. Karl Weiler wünscht sich, dass viele Bürger teilnehmen.

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