"Der 23. März ist ein denkwürdiges Datum für uns Sozialdemokraten. Denn am 23. März 1933, also vor genau 74 Jahren, wurde das Ermächtigungsgesetz beschlossen, gegen das wir Sozialdemokraten als einzige Reichstagspartei stimmten und das viele unsere Mitglieder damals mit Verfolgung und sogar mit dem Tod bezahlen mussten." So begann der Vorsitzende Marcus Heintel die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Morbach. Traurig und besorgniserregend sei, dass die Partei sich nun wieder mit braunem Gedankengut auseinandersetzen müsse. Die vom Vorstand vorgelegte Resolution wurde nach kurzer Diskussion einstimmig von der Mitgliederversammlung beschlossen. Die Mitglieder forderten den Vorstand auf, die Bürgerinitative zu unterstützen. Landtagsabgeordnete Bettina Brück berichtete aus dem Land. So waren neben der Diskussion über die NPD der weitere Ausbau des Flugplatzes Hahn, die Entwicklungen im Bildungssystem und das Landesentwicklungsprogramm IV wichtige Themen, über die Bettina Brück den Versammelten Rede und Antwort stand. "Unsere Gemeinden müssen die Chance des demografischen Wandels nutzen und ihre weitere Entwicklung darauf abstimmen", sagte Brück im Hinblick auf das LEP IV. Lieselore Steck berichtete aus dem Kreistag. Hier sei, neben der NPD-Schule, die Müllentsorgung ein großes Thema. "Wir hoffen, dass sich die Müllgebühren für die Bürger im Kreis bald senken lassen", so Steck. Herrmann Moseler und Marcus Heintel berichteten aus dem Gemeinderat. "Die Gemeinde Morbach hat noch nie so viele Fördermittel aus Mainz bekommen wie unter der SPD-geführten Landesregierung von Kurt Beck", sagte Moseler. Und Heintel bestätigte: "Selbst als die CDU in Mainz und Morbach regierte, waren die Mittel für Morbach nicht so üppig wie heute!" In die Versammlung platzte die zunächst erfreuliche Nachricht vom Rückkauf der Gonzerather Schule durch die Gemeinde. "Wir werden aber weitermachen und die NPD politisch bekämpfen", sagte ein Vorstandsmitglied spontan.