Feuerwehr „Wir wissen, dass wir sie brauchen“

THALFANG · Verleihung von Silbernen und Goldenen Ehrenzeichen an langjährige Aktive der Thalfanger Feuerwehr.

 Diese Aktiven dienen seit 45 Jahren in der Thalfanger Wehr. Ihre Leistung wurde auch von Landrat Gregor Eibes (links) gewürdigt.

Diese Aktiven dienen seit 45 Jahren in der Thalfanger Wehr. Ihre Leistung wurde auch von Landrat Gregor Eibes (links) gewürdigt.

Foto: Herbert Thormeyer

Allzeit bereit, Menschenleben mit ihrem Hab und Gut zu retten, das leisten Feuerwehrangehörige rund ums Jahr. Mit Symbolen wie den Feuerwehr-Ehrenzeichen wird diese Leistungsbereitschaft gewürdigt. Das ist der Thalfanger Feuerwehr einen Festabend wert.

Da spielt der Musikverein in der Festhalle fröhlich auf, die Tische sind geschmückt und die Feuerwehrleute sind die Ehrengäste, die mit einem Gläschen Sekt empfangen werden.

Zunächst gab es jedoch eine Verabschiedung: Roland Sommerfeld ist im September als Wehrleiter aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten und hat die Aufgaben an seinen Nachfolger, Ralf Mattes, übergeben.

„Mit 14 Jahren trat er in die Jugendfeuerwehr ein, war später Jugendfeuerwehrwart, reiste viel mit dem Wehrnachwuchs und wurde 2001 zum Wehrleiter gewählt“, erinnert Beigeordneter Burkhard Graul an den Werdegang.

Nachfolger Mattes dankt für die geleistete Arbeit und freut sich, dass Sommerfeld weiter in der Feuerwehr bleibt: „Ich werde Fragen an einen erfahrenen Feuerwehrmann stellen.“

Auch Landrat Gregor Eibes spricht seinen Dank für 16 Jahre Arbeit in der Wehrleitung aus: „Das ist keine leichte Aufgabe und bedeutet viel Verantwortung.“ Die Anforderungen steigen ständig, allein schon wegen der immer häufigeren Unwetter.

„Das Ehrenamt der Feuerwehr muss erhalten bleiben“, fordert der oberste Dienstherr der Wehr im Kreis. Sonst müsse man irgendwann über eine Berufsfeuerwehr nachdenken, denn: „Wir wissen, dass wir sie brauchen.“ Es sei kaum zu ermessen, was hinter langen Dienstzeiten steckt, wie bei denen, die jetzt geehrt werden.

Auch der Landtagsabgeordneten Bettina Brück ist es ein Anliegen, danke zu sagen, besonders an Roland Sommerfeld. In Feuerwehrangelegenheiten will Brück auf Landesebene Ansprechpartnerin sein.

„Es gibt noch viel zu wenig Frauen in den Wehren“, findet Kreisfeuerwehrinspekteur Jörg Teusch. Roland Sommerfeld sei für alle Nachwuchskräfte ein Vorbild. Die Leistung der Aktiven sei jedoch ohne das Verständnis der Partner nicht möglich. Deshalb sollen alle gemeinsam feiern.

Sorge bereitet Teusch, dass die Altersgrenze bei den Aktiven auf das Niveau des Renteneintrittsalters angehoben werden könnte. „Womöglich müssen wir dann auch eine neue Ehrung über die 45 Jahre hinaus erfinden“, ist aber sein geringeres Problem. Viel mehr treibt ihn der demografische Wandel um, und damit die Gewinnung von Nachwuchs für die Wehren. Doch Teusch ist sicher: „Wir wären nicht die Feuerwehr, wenn wir das nicht schaffen würden.“

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