Anders als bisher geschehen, sollte eine Diskussion um den Schulstandort Hillesheim/Jünkerath nicht nur im Sinne von Eltern und Kommunalpolitikern geführt werden, sondern auch im Sinne der Schüler, die später an dieser neuen Schule unterrichtet werden. Eine Integrierte Gesamtschule (IGS) bietet den Vorteil, dass Schülern verschiedene Schulabschlüsse offenstehen.

Können die Schüler aber einen qualitativ guten Schulabschluss erreichen, wenn von ihnen und ihren Lehrern ein Wechsel zwischen zwei Standorten verlangt wird?

Insbesondere leistungsschwache Schüler benötigen ein stabiles Lern-Umfeld. Ein weiteres schülernahes Argument ist, dass sie wohnortnah unterrichtet werden können.

Aber gilt dies auch für die Schüler, die im fünften Schuljahr gegebenenfalls von Birresborn nach Jünkerath fahren? Oder für die, die im achten Schuljahr von Hallschlag oder Ormont nach Hillesheim pendeln sollen? Werden Eltern wirklich eine so weit entfernte Schule für ihre Kinder auswählen?

Auch wenn es manchen anders erscheint, ist festzustellen, dass die Bedenken derjenigen, die täglich in der Schule stehen, nicht wirklich gehört werden. Häufig sehen Lehrer die Lern- und Lebenssituation von Schülern aus einer anderen Perspektive als Eltern. Ist dies falsch?

Übrigens berücksichtigt das Ministerium die Voten der Kollegien kaum. Auch Schulen, die sich für eine IGS ausgesprochen haben (Speicher oder Irrel) wurden nicht berücksichtigt, sondern wenige, größere Schulstandorte.

Vielleicht hat die Landesregierung festgestellt, dass ein sinnvolles Lernen in gemischten Schülergruppen nur mit hohen finanziellen und personellen Investitionen umzusetzen ist und daher die Reißleine gezogen.

Möglicherweise trägt die Entscheidung der Landesregierung dazu bei, dass in den Diskussionen in Hillesheim und Jünkerath mehr im Sinne der Schüler gedacht wird.

Birgit Neukirch, Boxberg

(Anmerkung der Redaktion: Die Autorin ist Lehrerin an der ARS Hillesheim)

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