Wissen ist entscheidend

ERBESKOPF. (urs) Bei der diesjährigen Gesundheitsförderungs-Konferenz drehte sich alles um das Thema Asthma. Unter das Fachpublikum hatten sich viele Betroffene gemischt, die eine regionale Selbsthilfegruppe ins Leben rufen wollen.

"Der Patient steht im Mittelpunkt der Bemühungen", betonte Dr. Helmut Berck zum Thema "Asthma bronchiale". Eine Aussage, die dem persönlich betroffenen Bundesvorsitzenden der Patientenliga Atemwegserkrankungen am Herzen liegt. Dass Asthma "relativ leicht behandelbar", aber "letztlich nicht heilbar" ist, weiß er aus eigener Erfahrung. "Diese Krankheiten müssen lebenslang behandelt werden", stellte er fest. Daher freute er sich über die starke Beteiligung an der Gesundheitsförderungskonferenz. 110 Interessierte waren gekommen - darunter neben Fachpublikum und Politikern viele Betroffene. Neueste Schätzungen gingen davon aus, dass in Deutschland derzeit zehn Prozent der Bevölkerung an Asthma bronchiale oder chronisch-obstruktiver Bronchitis leiden, betonte Beate Läsch-Weber. Neben der Landrätin des Kreises Bernkastel-Wittlich war ihr Kollege aus Trier Saarburg, Richard Groß, ins Hunsrückhaus gekommen. Die Kreise Bitburg-Prüm und Daun - wie die Stadt Trier Initiatoren der Konferenz - waren mit Beigeordneten vertreten. Dr. Albrecht Gebauer, Internist und Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde im Wittlicher Elisabeth-Krankenhaus, erläuterte die verschiedenen Ursachen der "Volkskrankheit" Asthma. Drei Formen sind zu unterscheiden: das allergische, das nicht allergische oder Infekt-Asthma und eine Mischform. Zu den nicht allergischen Auslösern zählen Zigarettenrauch und Abgase ebenso wie Reinigungsmittel, Dämpfe oder der grippale Infekt. Langfristiges Ziel ist laut Gebauer, "dass der Patient durch Schulung und Aufklärung soviel Wissen über seine Krankheit erhält, dass er sich in der Regel zu helfen weiß". Neben der Kommunikation zwischen Arzt, Facharzt und Patient sei daher das eigene Engagement entscheidend. Professor Bernd Krönig war begeistert von der erstaunlichen Resonanz auf die geplante Gründung einer Selbsthilfegruppe. 28 Personen hatten sich während der Konferenz dafür eingetragen. Möglicherweise wird es daher eine Gruppe in Wittlich und Bernkastel-Kues geben. Die vorläufige Organisation der ersten Treffen übernimmt Dr. Joachim Diwo, der als Leiter des Gesundheitsamtes Wittlich die Gruppe begleiten wird. Alles weitere - wie etwa ein Einbeziehen des "Gesundheitsparks Trier", von dem Übungsleiter Stefan Hanakam berichtet hatte - liegt dann in Händen der Gruppe. Nach dem offiziellen Teil genossen die Anwesenden ein Rahmenprogramm mit ostasiatischen Klängen. Ein Bonbon, das sich auch Gerd Neureuter nicht entgehen ließ. Der Longkamper war als Betroffener gekommen: "Ich habe seit dem 38. Lebensjahr Asthma." Viel Neues hatte der 61-jährige nicht mitnehmen können, konnte aber einiges bestätigen. So die Wichtigkeit von Wissen und viel frischer Luft.

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