Von Schließung keine Rede mehr Gute Zukunftsaussichten: Wittlich bleibt weiter Standort für MAN

Wittlich · Die Mitarbeiter des Werks MAN sind mit dem Innovationspreis Mitbestimmung 2021 des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Dabei war die Zukunft des Werks vor zwei Jahren sehr fraglich.

 Ministerpräsidentin Malu Dreyer (Zweite von links) und der Wittlicher Betriebsratsvorsitzende Jürgen Elsen mit dem Innovationspreis Mitbestimmung Rheinland-Pfalz. Mit dabei: MAN-Vorstandsmitglied Arne Puls (links), Gesamtbetriebsratsvorsitzende Karina Schnur (Zweite von rechts) und Dr. Christian Schmitz (rechts), Bevollmächtigter der IG Metall Trier.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (Zweite von links) und der Wittlicher Betriebsratsvorsitzende Jürgen Elsen mit dem Innovationspreis Mitbestimmung Rheinland-Pfalz. Mit dabei: MAN-Vorstandsmitglied Arne Puls (links), Gesamtbetriebsratsvorsitzende Karina Schnur (Zweite von rechts) und Dr. Christian Schmitz (rechts), Bevollmächtigter der IG Metall Trier.

Foto: Strouvelle Christoph

Der MAN-Standort Wittlich ist bis mindestens 2031 gesichert. Basis für diese Entscheidung ist ein Ergänzungstarifvertrag, der für das Werk Wittlich abgeschlossen wurde, sagt Jürgen Elsen, Betriebsratsvorsitzender der MAN am Standort Wittlich. In diesem Vertrag sei geregelt, welche Arbeiten in Wittlich künftig ausgeführt werden. „Es bleibt alles wie bisher“, sagt Elsen. Dazu könne in Wittlich über Bedarf ausgebildet werden. „Wir können so viele Auszubildende einstellen, wie wir wollen“, sagt Elsen. Derzeit sind in Wittlich 14 Auszubildende beschäftigt, bei einem Stand von 87 Mitarbeitern zum 30. September 2022.

Zukunft des Wittlicher Werks war vor zwei Jahren fraglich

Die Zukunft des Wittlicher Werks war vor zwei Jahren noch äußerst fraglich gewesen. Denn im Herbst 2020 plante das Unternehmen einen Stellenabbau von 10.000 Mitarbeitern. Im Zuge dessen sollte er Standort Wittlich ganz geschlossen werden. Nur eine gute Verhandlungsstrategie des Betriebsrates in Zusammenarbeit mit dem Gesamtbetriebsrat des Unternehmens habe die Vorstände davon überzeugen können, den Standort zu erhalten, sagte Elsen seinerzeit.

Heute ist die Führung des Unternehmens voll des Lobes über die Mitarbeiter in dem eher kleinen Wittlicher Werk. „Ich bin nicht bange um den Standort Wittlich“, sagt Arne Puls, Vorstand Personal und Arbeitsdirektor von MAN Truck & Bus. Das Orderbuch sei voll. Die Auslastung des Werks für viele Wochen gegeben. „Wichtig ist eine motivierte Mannschaft. Die habe ich hier vorgefunden“, sagt Puls.

Im Rahmen einer Betriebsversammlung ist dem Standort der Innovationspreis Mitbestimmung 2021 des Landes Rheinland-Pfalz vom Deutschen Gewerkschaftsbund verliehen worden. Damit ehrt die Arbeitnehmervertretung das Bemühen der Belegschaft zur Rettung des Standortes Wittlich. Eigentlich sollte der Preis bereits 2021 übergeben werden, was aufgrund der Corona-Pandemie allerdings verschoben werden musste.

Zur Preisübergabe ist auch die Rheinland-Pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer als Schirmherrin des Innovationspreises angereist.

MAN-Standort Wittlich ist bis mindestens 2031 gesichert

„Es wird eine Zukunft geben am Standort Wittlich“, sagt Dreyer. Wo dieser sich hin entwickle, müsse man abwarten, aber er sei gesichert. „Mitbestimmung hat seinen Sinn. Man kann damit viel erreichen“, sagt sie. Der Konzern wolle den Standort entwickeln. „Die Beschäftigten haben Zukunft“, sagt sie.

Auf die Frage, wie es am Standort Wittlich weiter gehen könnte, darauf gibt Unternehmenssprecher Manuel Hiermeyer einen Ausblick. Das Unternehmen setze künftig auf batteriebetriebene LKW. 2024 sollen die ersten Fahrzeuge mit entsprechendem Antrieb für den Fernverkehr ausgeliefert werden. Das Unternehmen gehe davon aus, dass ihre Fahrzeuge eine Tagesleistung von 1000 Kilometer erreichen können.

Damit würde auch das Thema E-Mobilität im Wittlicher MAN-Werk Einzug halten. Denn die Fahrzeuge, die in Wittlich für ihre künftigen Einsatzgebiete individuell vorbereitet werden, müssten anders angefasst werden als die bisherigen dieselangetriebenen Fahrzeuge. Die Mitarbeiter würden deshalb bereits auf die kommende E-Mobilität geschult. Dabei habe das Werk in Wittlich einen hohen Stellenwert. Hiermeyer: „Wittlich hat ein Riesen-Knowhow und eine Topmannschaft.“

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