Jubiläumsfest Maria Grünewald feiert: „Rock im Wald“ und 50. Jubiläum

Wittlich · Das Wittlicher Grünewaldfest mit „Rock im Wald“ hat nach zwei Jahren Pause wieder stattgefunden. Bewohner, Mitarbeiter und Freunde haben dabei auch das 50-jährige Bestehen der Einrichtung Maria Grünewald gefeiert.

Rock im Grünewald
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Jeder, der zum Grünewaldfest erschien, war herzlich willkommen. Einige Bewohner kamen auf die Besucher zu, schüttelten ihnen die Hand, fragten, wie es ihnen geht, und lachten über das ganze Gesicht. Dieser guten Laune konnte man sich nur schwer entziehen. Das ging auch der Band handpicked so. Sie war schon mehrmals bei „Rock im Wald“ zu Gast, und Mitglied Heiko Wilhelmus sagt: „Die Stimmung ist hier immer direkt auf hundert. Das macht richtig Spaß.“ Das Publikum hatte während ihres Auftritts mehrmals gefragt, ob sie „das Lied mit dem Löwen“ spielen könnten. „Da dachten wir erst an Stücke aus ‚König der Löwen‘, aber sie meinten ‚The Lion sleeps tonight‘ von The Tokens. Als wir da mal draufgekommen waren, haben wir es spontan gespielt. Und alle, wirklich alle, haben mitgesungen“, erzählt ein weiteres Bandmitglied.

Einrichtungsleiterin Barbara Pies freut sich sehr, dass das Fest nach zwei Jahren Corona-Pause wieder stattfindet: „Für unsere Bewohner, die Mitarbeiter und die Schüler der Schule war es eine sehr schwere Zeit mit vielen Einschränkungen. Da ist es umso schöner, hier alle gut gelaunt feiern zu sehen.“ Bei der Umsetzung des Fests hat man auf Kontinuität gesetzt. „Feste Strukturen sind für unsere Bewohner wichtig, deshalb haben wir auf große Änderungen verzichtet.“ Im Rahmen ihrer Möglichkeiten haben die Menschen mit Behinderungen beim Planen durch den Bewohnerbeirat beigetragen und helfen auch beim Fest selbst mit. „Sie sind mitten im Geschehen, haben beispielsweise Bänke aufgestellt, räumen Tische ab und unterstützen bei den Getränke- und Essensständen. Hier gibt es keinen Unterschied, ob eingeschränkt oder nicht. Das ist gelebte Inklusion“, sagt Pies.

 Nach zwei Jahren Pause wurde bei Maria Grünewald wieder gefeiert. Besuchern, Bewohnern, Freunden und den Bands — hier sek@nd haend — hat es gefallen.

Nach zwei Jahren Pause wurde bei Maria Grünewald wieder gefeiert. Besuchern, Bewohnern, Freunden und den Bands — hier sek@nd haend — hat es gefallen.

Foto: Bents Christina

Die zweite Band des Abends war sek@nd heand. Sie spielte unter anderem Stücke der Beatles, „Jolene“ von Dolly Parton oder „Paint it Black“ von den Rolling Stones. Schon als sie ihre Gitarren auspackten, schauten ihnen einige Bewohner von Maria Grünewald fasziniert zu. Als dann die ersten Klänge ertönt waren, tanzten sie, wippten, fassten sich an den Händen oder hörten einfach nur zu.

Sonntags ging es mit einem Gottesdienst und einer Feierstunde für Maria Grünewald als Einrichtung der Behindertenhilfe weiter. Es gab Grußworte, die Kindertanzgruppen von Maria Grünewald und des Heimatvereins Platten zeigten ihr Können. Hinzu kamen Gesprächsrunden, Kinderschminken, Zirkus­angebote, eine Naturbaustelle und weitere Livemusik. Rund 300 Besucher waren am Freitag zu „Rock im Wald“ gekommen, beim Grünewaldfest am Sonntag waren es etwa 600.

Die Einrichtung „Bildungs- und Pflegeheim Maria Grünewald“ wurde 1972 gegründet, mit den Abteilungen „Heim für Kinder und Jugendliche“ und „Heimsonderschule“ sowie 96 Wohnheimplätzen. Heute wird dort eine Vielfalt von Wohnformen etwa für Jugendliche und Erwachsene angeboten, sowohl am Standort als auch in den Städten Wittlich und Bernkastel-Kues. Es gibt zudem eine Förderschule, eine Tagesförderung sowie ambulante Angebote und solche für die Freizeit. Träger ist die St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe.

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