Wittlich vor zehn Jahren: Der Dorfladen und ein Turnier

Wittlich · Wir haben in alten Ausgaben geblättert und geschaut, was vor zehn Jahren in Wittlich und Umgebung wichtig war.

 Ruth Reitz-Born und ein (vergrößerter) Entwurf der Citycard, mit der Wittlicher Einzelhändler ein neues Kundenbindungsinstrument hätten – wenn sie sich denn für das Stadtmarketingprojekt entscheiden würden. TV-Foto: Sonja Sünnen

Ruth Reitz-Born und ein (vergrößerter) Entwurf der Citycard, mit der Wittlicher Einzelhändler ein neues Kundenbindungsinstrument hätten – wenn sie sich denn für das Stadtmarketingprojekt entscheiden würden. TV-Foto: Sonja Sünnen

Das vermeldet der TV Anfang August 2007. Am Rommelsbach, wo früher Karnevalsartikel verkauft wurden, kann der Caritasverband Wittlich zusammen mit der Pfarreiengemeinschaft St. Markus und St. Bernhard das Projekt, das Lebensmittel an Bedürftige weitergibt, realisieren. "Die Lage passt. Der Standort ist sehr gut erreichbar und ausreichend groß", sagte Rudolf Bollonia, Dienststellenleiter der Geschäftsstelle Wittlich des Caritasverbands für die Region Mosel-Eifel-Hunsrück. Es hat alles wie erhofft, geklappt: Einweihung wurde im Dezember des gleichen Jahres gefeiert.

Dorfladen kann bleiben: Eine Welle der Empörung ging durch Klausen, weil die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich die Rechtmäßigkeit des erst im Mai 2007 errichteten Dorfladens überprüfte. Doch im Juli gab es Entwarnung: Vertreter der Kreisverwaltung sowie der Ortsgemeinde Klausen haben sich geeinigt - der Dorfladen kann bleiben.
Die entscheidende Frage war: Verstößt der Betrieb eines Dorfladens durch Klausen gegen die Gemeindeordnung, in der die wirtschaftliche Betätigung einer Gemeinde nur in engen Grenzen zugelassen wird? "Natürlich nicht", meinte die Ortsgemeinde Klausen, schließlich sei ja lange vergeblich nach einem privaten Investor gesucht worden. Die Lösung: Ein eingetragener Verein wurde gegründet, der die Trägerschaft übernimmt. Und so existiert der Dorfladen bis heute - mit großem Erfolg.

Zwölf wollen punkten: 30 Einzelhändler brauchte der Verein Stadtmarketing Wittlich, um eine "Wittlicher Citycard" als Kundenbonussystem umsetzen zu können. Ein Dutzend Geschäftsleute waren bereit, mitzumachen. Im Sommer 2007 hoffte man, das System vor dem Weihnachtsgeschäft ins Rollen zu bringen. Daraus wurde jedoch nichts. Das Interesse war zu gering. Dabei war die Idee gut: In zwei Infoveranstaltungen hatte der Verein unter dem Leitgedanken "Kundenbindung ohne Einkaufszentrum" für die Wittlicher Kundenkarte geworben. Auf seiner "Scheckkarte" sollte der Kunde in allen Geschäften, die sich dem System anschließen, für seine Einkäufe je nach Wert Bonuspunkte erhalten. Frühestens nach vier Wochen (um die Umtauschfrist zu umgehen), hätte er dann bei allen Einzelhändlern, die mit der Karte arbeiten, die Punkte einlösen können.

Fans mit Pauken und Trompeten: Heute heißt er Wittlicher Handball-Cup, vor zehn Jahren war es noch der "Stelioplast"-Cup der HSG Wittlich, der alljährlich Handball-Fans nach Wittlich lockt. "Absolut gelungen" lautete 2007 das Fazit von Axel Weinand, Vorstandsmitglied bei den Wittlicher Handballern.
Wieder einmal hatte der ganze Verein ein Turnier auf die Beine gestellt, das seinesgleichen in Deutschland sucht. Der "Stelioplast"-Cup wurde 2007 zum neunten Mal in der BBS-Halle veranstaltet, mittlerweile ist er ins Eventum umgezogen. Auch einige dänische Schlachtenbummler hatten den Weg nach Wittlich gefunden, doch in Sachen Stimmung bestimmte ganz klar die rund 40-köpfige Fan-Fraktion des späteren Turniersiegers HC Leipzig das Geschehen - mit Pauken und Trompeten.

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