Wittlich zum Anfassen

Wittlich · Er ist aus Metall, etwa zwei Meter hoch und steht seit September auf dem Kurfürstenplatz: Ein Infoterminal der Stadt Wittlich, der erste seiner Art. 10 000 Euro hat er gekostet. Der TV hat ihn ausprobiert.

 Sehenswürdigkeiten und Informationen zu Parkplätzen sowie zu Wittlich: All das lässt such auf Knopfdruck von der Infotafel abrufen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Sehenswürdigkeiten und Informationen zu Parkplätzen sowie zu Wittlich: All das lässt such auf Knopfdruck von der Infotafel abrufen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimmling ("TV-Upload kimmling"

Wittlich. "Willkommen in Wittlich!" - so steht es geschrieben auf dem Bildschirm des silbergrauen Kastens, der auf dem Kurfürstenparkplatz am Übergang zur Schloßgalerie installiert ist. Der große Bildschirm des stattlichen Geräts dient gleichzeitig als Touchscreen und lässt sich - anders als der Bildschirm eines herkömmlichen PC - per Fingerzeig steuern. Durch kurzes Antippen wählt man die einzelnen Menüpunkte aus. Der TV hat nun getestet, was das Gerät alles kann, wie benutzerfreundlich und vor allem wie sinnvoll es ist.

Der Startbildschirm ist übersichtlich, die Schrift gut lesbar. Zunächst erhält man einen kurzen Überblick über aktuelle Informationen zur Stadt der Säubrenner. Dann folgen sechs Unterpunkte: Tourismus, Einkaufsstadt, Veranstaltungskalender, Stadtplan, Fahrplanauskunft und weitere Links.

Wer den Unterpunkt Tourismus berührt, findet Unterpunkte wie Wandern, Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte oder Gastronomie. Durch Berühren des kleinen Hauses unten links gelangt der Nutzer jederzeit zurück zur Startseite, der Pfeil unten rechts führt immer nur eine Seite zurück.

Im Hauptmenü gibt es auch den Button Einkaufsstadt. Er führt zur Seite "Wittlich, hier lebe ich, hier kaufe ich ein", dem Slogan des Vereins Stadtmarketing Wittlich. Jan Mußweiler, Pressesprecher der Stadt, erklärt auf TV-Nachfrage: "Besucher können sich so über das Einkaufsangebot in der Innenstadt informieren, um diese dann gezielt aufsuchen zu können. Hierdurch soll auch die Verbindung zwischen der Ober- und der Unterstadt verbessert werden." Beim Test stürzte das Programm allerdings abrupt ab, und es wurde erneut die Startseite eingeblendet.

Unter Veranstaltungskalender finden sich Termine für Konzerte oder Ausstellungen. Der Nutzer kann zudem einen Wunschtermin eingeben und erhält eine Übersicht über das, was an diesem Tag geboten wird. Beim Versuch, ein bestimmtes Datum auszuwählen, fällt auf, dass die Oberfläche des Touchscreen nicht sehr genau und der Cursor schwer zu steuern ist. Auch muss ein Unterpunkt manchmal öfter angeklickt werden, damit er sich öffnet.
Bei Berühren des Stadtplan-Buttons wird ein Plan von Wittlich auf dem Portal "findcity" aufgerufen. Der Nutzer kann einzelne, bereits vorgegebene Straßen auswählen oder selbst eingeben und sich diese auf einer Karte von Wittlich anzeigen lassen.

Der Unterpunkt Fahrplanauskunft ließ sich nicht öffnen. Es erschien eine Fehlermeldung und man wurde zurück auf die Startseite geleitet. Wie bei einem üblichen PC befindet sich im unteren Teil des Bildschirms eine Task leiste. Hier sind alle noch geöffneten Seiten und Fenster angezeigt. So lassen sie sich schnell wieder öffnen. Externe Seiten, die vom Benutzer nicht geschlossen werden, landen automatisch in dieser Leiste. Wird der Bildschirm für eine längere Zeit nicht berührt, ruft das Terminal automatisch wieder die Startseite auf und schließt alle Fenster, die noch geöffnet waren.
Warum das Terminal auf dem Kurfürstenplatz steht? Dazu sagt Mußweiler: "Der Standort wurde insbesondere wegen der hohen Besucherfrequenz der Schlossgalerie gewählt und der damit verbundenen größeren Wahrnehmung des Infoterminals." Zielgruppe seien vor allem diejenigen, die mit dem Auto in der Oberstadt und auf dem Kurfürstenplatz ankommen und sich erst einmal über Wittlich informieren möchten.
Ein älterer Mann beobachtet interessiert, was das Terminal alles kann und wie es funktioniert. Auf die Frage hin, ob er dieses Gerät schon einmal genutzt habe und ob er es für sinnvoll halte, folgt eine knappe Antwort: "Ich brauche sowas nicht. Ich bin Wittlicher, ich kenne mich hier aus". Er ergänzt: "Aber für Touristen ist es sicherlich interessant". Laut Pressesprecher Jan Mußweiler fallen lediglich geringfügige laufende Kosten für Internetnutzung, Versicherung und gegebenenfalls Wartung an. Die Idee sei vom Fachbereich III der Wirtschaftsförderung mit den Stadtwerken Wittlich umgesetzt worden.

Fazit: Der Aufbau des Terminals ist übersichtlich und die Bedienung einfach und selbsterklärend. Die etwas ungenaue Steuerung über den Touchscreen erschwert das gezielte Auswählen von Unterpunkten oder die Eingabe von Suchbegriffen. Auch kleinere technische Schwierigkeiten, wie plötzliches Abstürzen oder mitunter lange Wartezeiten beim Laden der Seite, trüben die Benutzung. Es ist zudem durchaus vorstellbar, dass ältere Menschen, die sich nicht mit der modernen Technik eines Touch screens auskennen, Probleme mit der Bedienung haben könnten. Des Weiteren sind die Informationen, die das Terminal bereitstellt, im Grunde nichts neues und könnten auch ganz einfach und gemütlich von zuhause oder dem Mobiltelefon recherchiert werden.

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