Kultur in Coronazeiten Wittlicher Auto-Kino überzeugt und geht in die Verlängerung (Fotos)

Wittlich/Daun · Die Filmvorführungen auf dem Parkplatz am Eventum kamen so gut an, dass es am Wochenende direkt weiter geht.

  Sie waren freitags im Einsatz beim ersten Wittlicher Autokino-Wochenende, veranstaltet von der Stadt in Kooperation mit Kino-Betreiber Kurt Römer (Zweiter von rechts).  

 Sie waren freitags im Einsatz beim ersten Wittlicher Autokino-Wochenende, veranstaltet von der Stadt in Kooperation mit Kino-Betreiber Kurt Römer (Zweiter von rechts).  

Foto: Ursula Schmieder

Vier Tage hatten Kinofreunde aus der Säubrennerstadt sowie der näheren und weiteren Umgebung ihren Spaß beim ersten Wittlicher Auto-Kino. Dabei erlebten etliche Besucher, wenn nicht gar alle, eine persönliche Premiere. Denn die Gelegenheiten, sich in der Region Filme aus dem Auto heraus anzuschauen, sind rar. Daher wurden schon an der Zufahrt zum Parkplatz vor dem Kino-Neubau und der Veranstaltungshalle Eventum nicht nur die via Internet reservierten Karten kontrolliert. Helfer des Kino-Betreibers und des Kulturamtes der Stadt als Veranstalter halfen auch bei der Frequenzeinstellung der Autoradios, über die der Ton übertragen wurde. Vorab hatten sie zudem die Fläche so markiert, damit die Fahrzeuge versetzt zum Vordermann vor der Leinwand zum Stehen kamen, was möglichst allen Autoinsassen einen guten Blick auf die Leinwand ermöglichen sollte. Aus dem gleichen Grund wurden niedrige Fahrzeuge auf vordere Stellplätze eingewiesen und höhere auf hintere oder seitliche Plätze. Vor der Leinwand stand am Samstagnachmittag auch das Auto einer vierköpfigen Familie aus Altrich. „Ich lass mich jetzt mal überraschen“, sagte der sichtlich gespannte Fahrer, der frühzeitig los gefahren war für „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“. Ebenso wie Fabian Skrobek, der ebenfalls seitlich parkte. Für Sohn Maximilian (9) war der Autokinobesuch „eine kleine Überraschung“. Wegen der aktuellen Einschränkungen infolge von Corona könnten sie ja nur wenig unternehmen, freuten sich daher beide auf den Film. Gute Laune auch bei zwei befreundeten Wittlicher Familien. Ihre Fahrzeuge seien auf dem Platz zwar getrennt worden, bedauerten Anikka und Sohn Luis sowie Jana und Michael mit Tochter Emma. Dennoch fanden sie es gut, dass die Helfer Stellplätze nach Fahrzeughöhen zuwiesen. Mit dem Autokino hätten sich die Veranstalter schon eine tolle Sache einfallen lassen, lobte Anikka. Michael bedauerte nur, wegen der Distanz auf dem Parkplatz keine Snacks austauschen zu können. Aber Hauptsache, sie hatten alles Wichtige fürs Kino dabei: Popcorn, Chips, Pistazien, Äpfeln, Melone, Getränke und zur Abkühlung sogar Wasserspritzen. Allerdings waren die bei in Autos angezeigten 32 Grad Celsius schon zu Beginn der Vorstellung leer. Eine Drei-Generationen-Familie aus Immerath und Trier ließ wegen der Temperaturen auch mal die Klimaanlage laufen. Sollte die Batterie streiken, hätten sie immerhin Leute zum Schieben dabei. Bei den Abendvorstellungen waren die Temperaturen niedriger. Natalie Bechtel und Julia Christen – „beste Freundinnen“ – konnten daher ihren ersten freien Abend nach „zehn Wochen Corona“ und Kinderbetreuung rund um die Uhr genießen. Das sei jetzt mal eine schöne Abwechslung, freuten sie sich auf den Film und ihre „Auszeit als Mamas“, für die auch sie mit Getränken und Süßigkeiten in der Kühltasche gut vorgesorgt hatten.