Kreiau und Helau Wittlicher eröffnen erstmals gemeinsam die Fastnachtssession (mit Fotos)

Wittlich · Die beginnende Fastnachtssession haben alle Narren der fünf Stadtteile Wittlichs erstmals zusammen gefeiert. Anstoß dafür war die Jubiläumsfeier „50 Jahre Stadtteile“ im Sommer. 300 Besucher ließen sich den bunten Mix an Vorträgen, Tänzen und Musik nicht entgehen.

 Das Wengerohrer Prinzenpaar Prinzessin Kerstin I. und Prinz Holger I. haben zugesagt, die gesamte Stadt Wittlich zu vertreten. Das wurde mit Helau und Kreiau und einer bunten Feier besiegelt.

Das Wengerohrer Prinzenpaar Prinzessin Kerstin I. und Prinz Holger I. haben zugesagt, die gesamte Stadt Wittlich zu vertreten. Das wurde mit Helau und Kreiau und einer bunten Feier besiegelt.

Foto: Christina Bents

Sie wollen einen Beitrag leisten zum Gemeinschaftsgefühl in der Stadt, die Karnevalsvereine und Abordnungen der Stadtteile und der Innenstadt. Unter dem Motto „Fünf Stadtteile, eine Stadt, eine Fastnacht“ haben sie das umgesetzt. Mit witzigen Reden, bei denen Wittlichs Stadtrat immer wieder sein Fett wegbekam, mitreißenden Tänzen und selbstgemachter Blasmusik. Den Anfang machte der Präsis der Schääl-Saidt, Hermann Barzen, der gleich verkündet, dass sich Wittlich hinter der Karnevalshochburg Köln nicht zu verstecken braucht. Kurz und mit präzisen Pointen gestaltete er den Auftakt und brachte das Publikum gleich zum Lachen. Mitsingen war beim kleinen Elferrätschie angesagt, bevor die „Sechs- bis Siebengescheiten“ die Bühne betraten. Bei ihrem Vortrag war jeweils ein Vertreter der anwesenden Vereine dabei.

Jeder stellte auf humoristische Weise seinen Stadtteil heraus, so meinte der Vertreter aus Neuerburg: „Wir haben den Neuerburger Kopf und damit eine große Erhebung, von der aus wir den Lüxemern auf den Kopf spucken können.“ Die Bombogener meinten, sie seien der ökologischste Stadtteil. Denn sie hätten die erfolgreichste Jungbäuerin und den einzigen Grünschnittablageplatz der Stadt, mit dem sie den Wittlichern den Dreck weg machen würden. Die Wengerohrer waren überzeugt: Wo der Bahnhof ist, da ist die Stadtmitte. Dorf punktete mit seinem Theaterverein, worauf die Antwort kam, dass Wittlich eigentlich keinen braucht, weil sie ja einen Stadtrat hätten. Die Schääl Saidt argumentierte mit dem „Kittchen“, seinen Kapellen und dem vollen Haus an Karneval.

Die gemeinsamen Botschaften waren, dass Wittlich ohne seine Dörfer nicht gut dastünde, man zusammen feiern und beim Stadtbürgermeister gemeinsam für die Fastnacht einstehen will. Viel Applaus bekamen die Herren dafür. Dann war es Zeit für die Garde der KG Wengerohr. Sie brachten auch ihr Prinzenpaar Kerstin I. und Holger I. Trojan mit, die vor Bürgermeister Joachim Rodenkirch gelobten, die gesamte Säubrennerstadt zu repräsentieren. Das neue Motto der Karnevalssession präsentierte Günnes Eller: „Wir brauchen mal eine Karnevalssteuer, sonst holt uns bald der Pleitegeier.“

Wittlicher eröffnen erstmals gemeinsam die Fastnachtssession
112 Bilder

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Foto: Christina Bents

Die Garde der Schääl Saidt zeigte im Anschluss ihr Können und die Bibpailen trugen in einer Premiere ein 70 Jahre altes Fastnachtslied vor, dass von ihrem musikalischen Leiter, Bernd Oster, neu arrangiert wurde. Viel Stimmung brachte die neunköpfige Abordnung aus Bombogen mit. Altmetall, so nennt sich die Blechblasformation, hatte Flash­dance, Udo Jürgens, den Böhmischen Traum und vieles mehr im Gepäck, dass sie intensiv und temporeich spielten. Ohne Zugaben ließen sie die Besucher nicht von der Bühne.

Nachrichten gab es schließlich von Joachim Schiffer aus Lüxem, der als Nachrichtensprecher auftrat. Er wusste, dass es in Wittlich einen neuen Ballermann gibt, der sich am Platz an der Lieser befindet, und dass der Lack an Wittlichs schönster Stadt so langsam bröckelt und man der Stadt für seine schönste Tochter doch mal eine Schönheitsoperation springen lassen könnte. Zudem merkte er an, dass in der Himmeroder Straße während der Stadtratssitzung alles zugeparkt sei, und die Stadträte wohl noch nicht wüssten, dass man kostenfrei auf dem Rommelsbach parken könne. Die Politessen schienen donnerstags zudem um 18 Uhr, zur gleichen Zeit beginnen die Sitzungen, Feierabend zu machen. Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite. Tänzerisch klang der Abend mit dem Dorfer Männerballett und dem „best of“ der KG Wengerohr aus.

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