Wittlicher Familienbetrieb Simon-Fleisch wächst weiter und investiert 1,5 Millionen Euro

Wittlich · Seit 1855 steht der Name Simon in Wittlich für Fleisch. Der Familienbetrieb stößt in der Fläche an Grenzen des Wachstums. Jetzt geht’s nur noch hoch hinaus.

Was die Wittlicher und ihre Gäste an einem Wochenende im August am Saubratenstand an Schweinefleisch verspeisen ist zwar alljährlich rekordverdächtig, aber ein Klacks im Vergleich zu der Menge, die aus der Kreisstadt auf den deutschen und europäischen Markt kommt und auch weltweit exportiert wird. Immerhin verarbeitet das Familienunternehmen Simon Fleisch in Wittlich, nach eigenen Angaben mehr als 90 Prozent aller in Rheinland-Pfalz geschlachteten Schweine. Das sind rund 22?000 Stück je Woche und jährlich 100?000 Tonnen Fleisch.

Die Firma, die damit zu den zehn größten Schlachtunternehmen Deutschlands gehört, und seit mehr als zwei Jahren an der Lieser allein auf Schweinefleisch setzt, wurde 1855 in Wittlich gegründet, 1912 kam der erste Schlachthof. Seit 1976 liegt der Firmenstandort im Industriegebiet. Das Unternehmen wird in der fünften Generation fortgeführt.

Und es tut sich was am Familienbetrieb. Ob von der Autobahn oder der L 52 ist aktuell sichtbar: Es wird angebaut. "Das Gebäude wird eine Lager-Halle und eine LKW-Werkstatt. Im Erdgeschoss der Halle werden rote E-2 Kisten und graue PVC-Container gelagert, im Obergeschoss Kartonagen, die wir zum Verpacken der Exportware benötigen. Hinzu kommt eine LKW-Werkstatt inklusive Grube, Bremsenprüfstand und so weiter", sagt Geschäftsführer Bernhard J. Simon: "Die Investition beträgt insgesamt circa 1,5 Millionen Euro." Die künftige Halle soll eine Grundfläche von 30 mal 30 Meter haben und 15 Meter hoch werden. Vermutlich wird sie just zur Kirmes fertig: "Geplanter Termin zur Fertigstellung ist August 2017", sagt Simon.

Wie sieht es generell mit Erweiterungsmöglichkeiten auf dem Firmengrundstück aus? Bernhard J. Simon antwortet: "Unser Unternehmen hat in Wittlich aktuell eine Betriebsfläche von 34?000 Quadratmetern. Bis auf einen sehr schmalen Streifen an der Grundstückgrenze ist die gesamte Fläche mit Gebäuden bebaut oder zumindest asphaltiert und wird als Rangier- und Parkfläche für die LKW genutzt. Wir können aktuell also nur noch in die Höhe wachsen. Wenn wir weitere Produktionsräumlichkeiten benötigen, müssen wir entweder bestehende Gebäude aufstocken oder auf Rangier- und Parkfläche verzichten und dann neue hohe Gebäude wie zum Beispiel ein Hochregallager bauen."

Dabei braucht man viel Platz für den Fuhrpark, denn auf dem Gelände ist viel Verkehr. Simon sagt: "Es fahren täglich rund 25 LKW mit Vieh und circa zehn bis 20 LKW mit sonstigen Materialen zu uns. Wir haben eigene 35 Fernverkehrs-LKW. Wir beliefern damit Kunden in Deutschland und in den angrenzenden europäischen Staaten. Zu Wochenbeginn starten fast alle Fahrzeuge, aufgrund der unterschiedlichen Dauer der Auslieferungsfahrten kommen aber nicht alle Fahrzeuge am gleichen Tag wieder. Mithin fahren täglich 20 bis 25 eigene LKW herein oder heraus. Außerdem kommen täglich zwei bis fünf Fahrzeuge externer Speditionen zu uns.
Insgesamt fahren also täglich circa 70 LKW zu uns."

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