Wittlicher Gefängnis soll schöner werden

Individueller soll künftig der Eingangsbereich zur Haftanstalt in Wittlich aussehen. Das Land schreibt deshalb einen Wettbewerb für alle Künstler und Kunsthandwerker aus. Bis zum 30. September können sie ihre Konzepte einreichen.

Wittlich. Grau und Rot dominieren zurzeit den Eingangsbereich der Justizvollzugsanstalt (JVA) Wittlich, dem nach der Erweiterung größtem Gefängnis in Rheinland-Pfalz. Das soll sich künftig ändern.

Im Rahmen des Gefängnisausbaus hat das Land einen weiteren Kunst-am-Bau-Wettbewerb (siehe Extra) ausgeschrieben. Zuvor sind schon die neuen Innenräume mit einem solchen Wettbewerb verschönert worden, jetzt ist die Außenmauer dran.

Aufruf an alle Künstler und Kunsthandwerker

"Das Novum dabei ist, dass es sich um einen offenen Wettbewerb handelt", sagt Thomas Thielen, Projektmanager des Landesbetriebs für Liegenschaftsbetreuung (LBB), zuständig für den JVA-Ausbau in Wittlich. An dem Wettbewerb kann jeder teilnehmen. Alle Künstler und Kunsthandwerker sind aufgerufen, sich bis zum 30. September ein Konzept auszudenken, wie der Bereich rund um den Eingang zum Gefängnis bemalt werden könnte. Die Ausgestaltung soll laut LBB den Eingangsbereich aufwerten, indem sie ihm Individualität verleiht.

Nächster Bauabschnitt ab November

In der ersten Phase sollen die Künstler ihre Ideen für die Gestaltung des Eingangsbereichs vorstellen. Eine Jury bestehend aus Vertretern verschiedener Landesministerien, des LBB und Kunstexperten sowie dem Leiter der JVA, Franz Kohlhaas, wählt dann am 7. Oktober sechs Teilnehmer aus. In der zweiten Wettbewerbsphase sollen die verbleibenden Teilnehmer dann ihre Konzepte ausarbeiten. Jeder Teilnehmer an der zweiten Phase erhält für die Bearbeitung und fristgerechte Abgabe einer der Ausschreibung entsprechenden Arbeit ein Honorar von 1000 Euro. Die Jury entscheidet dann über den Gewinner, dessen Entwurf letztendlich umgesetzt werden soll. Die Unterlagen zum Wettbewerb sind auf der Internetseite des LBB ( www.lbbnet.de) abrufbar.

Die JVA in Wittlich ist das größte Gefängnis in Rheinland-Pfalz. Das neue Haftgebäude mit 660 Haftplätzen und das Krankenhaus mit 45 Betten auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt sind seit Januar in Betrieb. Für rund 70 Millionen Euro wurde dabei nicht nur ein neues Haftgebäude, sondern auch ein Verwaltungsgebäude, ein Krankenhaus, ein Pfortengebäude und ein Blockheizkraftwerk gebaut. Auch die Gefängnismauer wurde erweitert.

In einem nächsten Bauabschnitt ab November 2010 sollen bis 2013 für 23 Millionen Euro zwei neue Wirtschaftsgebäude entstehen. Darin sollen eine Großküche, eine Bäckerei und eine Wäscherei untergebracht werden.

Extra Kunst am Bau:
Beim Bau von öffentlichen Gebäuden ist es gesetzlich vorgeschrieben, einen kleinen Anteil der Gesamtkosten für Kunstwerke aufzubringen. Das wird in den "Richtlinien für die Bauaufgaben des Landes Rheinland-Pfalz" geregelt. Ab 2,5 Millionen Euro Baukosten muss ein Kunst-am-Bau-Projekt öffentlich ausgeschrieben werden. Für das JVA-Projekt erhalten die sechs Bewerber, die in die engere Wahl kommen, je 1000 Euro Honorar für eine weitere Ausarbeitung. Das spätere Kunstwerk selbst darf laut Internetangaben zum Wettbwerb insgesamt bis zu 40 000 Euro inklusive Mehrwertsteuer kosten. (cmk)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort