Wittlicher Häftlinge starten beim Knastmarathon

Für den Darmstädter Knastmarathon am kommenden Sonntag haben Trainer Rainer Schuler und seine Gefangenengruppe neun Monate hinter Gefängnismauern trainiert. Schulers Ziel ist Resozialisierung.

Wittlich. (mai) 300 Meter lang ist eine Runde im grauen Wittlicher Gefängnishof. Auf dieser Strecke hat Rainer Schuler mit seiner Gefangenenlaufgruppe in den vergangenen neun Monaten Runde um Runde für ein großes Ziel trainiert: den Knastmarathon in Darmstadt am morgigen Sonntag. In Darmstadt laufen Gefangene und Externe die rund 42 Kilometer lange Strecke auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt Eberstadt. Dort müssen die Sportler 24 Runden absolvieren.

Stetes Training und Selbstdisziplin



In Wittlich kreisten die Läufer beim Training bis zu 130 Mal im Hof. Schuler ist stolz auf seine achtköpfige Truppe. "Alle haben durchgehalten. Und der lange Winter war verdammt hart", sagt der Trainer, der als Personalleiter im Gefängnis arbeitet. Seine Leute seien nun ganz heiß auf den Lauf am Sonntag, einige auch sehr ehrgeizig. Doch für Schuler zählt nicht der Sieg. "Das Ziel ist Durchkommen. Viele sollen am Erfolgserlebnis teilhaben." Dem Trainer geht es darum, dass die Gefangenen, die wegen Drogendelikten, Raub oder auch Gewaltverbrechen verurteilt wurden, sich Ziele setzen und versuchen, diese durch stetes Training und Selbstdisziplin zu erreichen. Ein Stück Resozialisierung eben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort