Wittlicher Hauptbahnhof: Dreckige Fenster, schmutziger Boden

Wittlich · Hermann Hillebrand und seine Frau Ulrike fahren regelmäßig mit der Bahn. „Mal kurze Fahrten, aber auch Fernreisen“, macht das Paar mit dem Zug, wie Hillebrand sagt. „Wir sind recht gute Bahnkunden“, fügt der Wittlicher hinzu. Ausgangspunkt ihrer Reisen ist dabei der Wittlicher Hauptbahnhof im Stadtteil Wengerohr. Und an diesem hat das Paar in punkto Sauberkeit einiges auszusetzen.



Der Fall Die Aufzüge, so Hermann Hillebrand, seien in einem besonders schlechten, "versifften" Zustand, der Boden stark verdreckt und auch die Scheiben werden nach Meinung des Wittlichers nicht regelmäßig und gründlich gesäubert. "Da wurden jahrelang die Fenster nicht richtig geputzt", sagt er. Auch die Fußböden seien dort "viele, viele Monate" nicht geputzt worden. Die Unterführung sei ebenfalls total verschmutzt. "Ich kann keine Spur einer Reinigung erkennen", sagt der Mann. Bei der Bahn beziehungsweise deren Tochter DB Station & Service AG hat sich das Ehepaar bereits mehrfach beschwert, "aber nie ist eine Besserung eingetreten. Es hieß, im letzten Augustdrittel sei eine Grundreinigung erfolgt, aber dann dürfte der Zustand nicht so schlecht sein, wie er heute ist", sagt Hillebrand.

Die Recherche: Eine Anfrage des Trierischen Volksfreunds bezüglich der Häufigkeit und Art der Reinigung, der Anzahl von Kundenbeschwerden in Bezug auf die Sauberkeit oder Reaktionen auf die Beschwerden von Hermann Hillebrand beantwortet die Deutsche Bahn wie folgt: "Das Thema Sauberkeit ist der DB sehr wichtig, denn wir wollen, dass sich unsere Reisenden und Besucher in unseren Bahnhöfen wohl fühlen. Der Bahnhof Wittlich wird nach festgelegten Reinigungszyklen gereinigt. Das heißt, einmal wöchentlich eine Intensivreinigung (auch nass) und einmal wöchentlich eine Grobreinigung." Dazu gehöre unter anderem die Entsorgung von Müll. Und weiter: "Dennoch müssen wir leider davon ausgehen, dass aufgrund der weitverbreiteten und immer mehr um sich greifenden Unart, den Müll an Ort und Stelle fallen zu lassen, immer wieder unangenehme Situationen entstehen können." Wenn aber Beschwerden von Reisenden und Besuchern über Verschmutzungen bei dem zuständigen Bahnhofsmanagement eingingen, könne man davon ausgehen, dass dem auch nachgegangen werde - bei Graffiti-Schmierereien, die rassistisch oder menschenverachtend sind, immer sofort.
Die Ansprechpartner des zuständigen Bahnhofsmanagements hingen mit Telefonnummer in den Bahnhöfen aus.
Detaillierte Antworten auf die Fragen gab die Bahn nicht.

Die Reaktion: Die Antwort der Bahn genügt Hermann Hillebrand nicht. "Das klingt nach einer Standardformulierung", sagt er. Ich habe weiter den Eindruck, dass eine regelmäßige Reinigung nicht gemacht wird, und wenn, dann nur sehr oberflächlich." Es könne auch sein, das die Bahn von dem für die Reinigung zuständigen Unternehmen "übers Ohr gehauen werde". Denn: "Die Aufzüge im Koblenzer Hauptbahnhof sind blitzblank und sehr gepflegt."
EXTRA

DER WITTTLICHER BAHNHOF
(red) Der Wittlicher Hauptbahnhof liegt offiziell seit 1987 an der Strecke Koblenz-Trier im Stadtteil Wengerohr. Grundstück und Gebäude gehören der Bahn beziehungsweise der DB Station?&?Service AG. Der Bahnhof wurde für 6,2 Millionen Euro saniert und barrierefrei ausgebaut — Planungskosten inklusive. An den Kosten hat sich das Land mit 420?000 Euro beteiligt, die Stadt mit etwa 270?000 Euro.
Täglich steigen rund 2000 Reisende in Wittlich ein und aus.

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