Wittlicher Malteser: Wenn Lebensretter 50 werden
Wittlich · Die Wittlicher Malteser feiern an diesem Wochenende ihren 50. Geburtstag. Zwischen 8000 und 9000 Stunden sind die Ehrenamtler pro Jahr im Einsatz. In den vergangenen Jahren hat sich einiges getan. Ein großes Projekt steht vor dem Abschluss.
Am Oktoberfest, der Kirmes, dem Motocross in Reil und natürlich an Fastnacht sind sie dabei: die ehrenamtlichen Helfer der Malteser. 55 aktive und 186 inaktive Mitglieder hat die Stadtgliederung Wittlich. Sie sind bei Sanitäts- und Verpflegungsdiensten sowie als First Responder im Einsatz, haben Rufbereitschaft und gehen zu Aus- und Fortbildungen.
Angefangen hat alles im Jahr 1966. Damals nahmen einige Wittlicher an einem Erste-Hilfe-Lehrgang teil und haben sich anschließend entschlossen, die Malteser Wittlich ins Leben zu rufen. 13 Gründungsmitglieder gab es. Zu den Maltesern kommen viele durch persönliche Erlebnisse. Dirk Vogler, Stadtbeauftragter, kam durch einen Notfall in seiner Nachbarschaft dazu. Markus Neujoks ist bei einem Fußballspiel in Salmtal auf die Gruppe aufmerksam geworden. Wichtig ist ihm "das Gefühl, konkret helfen zu können." In den vergangenen fünf Jahrzehnten haben sich die Rahmenbedingungen für die Helfer gewandelt. Da sind beispielsweise die Auflagen von den Ordnungsämtern, für Feste und Veranstaltungen, die in den vergangenen Jahren immer mehr geworden sind. Angewachsen ist auch der Verwaltungsaufwand, beispielsweise im Bereich der Unfallverhütung.
Dirk Vogler sagt: "Im Umgang mit den Patienten sind wir sehr viel sensibler geworden, da wird mit mehr Fingerspitzengefühl gearbeitet."
Umstrukturierungen gab es ebenfalls. 2012 ist die Maltesergliederung Landscheid mit ihren Helfern und ihrer Betreuungsgruppe zu Wittlich gestoßen. Das hat zur Folge, dass es eine engere Zusammenarbeit im Bereich Katastrophenschutz gibt.
Die "schnelle Einsatzgruppe Sanität" hat ebenfalls Veränderungen erfahren. Die Malteser Hasborn sind den Maltesern Wittlich angeschlossen worden. Beide hatten dieses Gebiet betreut.
Ein großes Projekt steht inzwischen vor dem Abschluss. Eine 180 Quadratmeter große Fahrzeughalle ist gebaut worden, damit alle Fahrzeuge beim Krankenhaus stehen können. Bisher war ein Teil in einer gemieteten Halle in Wengerohr untergebracht. "Das ist für die Wartung einfacher und für den Einsatz", so Vogler.
Gelegenheit, die Arbeit der Malteser anschaulich und aus der Nähe zu sehen, haben Besucher an diesem Wochenende, wenn das Jubiläum gefeiert wird. Kai Krall, aus dem Organisationsteam der Malteser, das seit rund einem Jahr das Fest vorbereitet, sagt: "Wir wollen das Fest gerne feiern, weil 50 Jahre schon eine Hausnummer sind; und weil wir uns gerne präsentieren wollen." Weiter sagt er: "Bei vielen Festen sind wir für die Besucher selbstverständlich oder nur eine Randnotiz. Das ist an unserem Jubiläumstag anders."
Wichtig ist den Jubilaren, ihre Arbeit vorzustellen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. "Wir bieten für alle Altersstufen etwas an und zeigen unsere gesamte Bandbreite: von der Gulaschkanone, über die Rettungsdienste bis hin zur Jugendarbeit. Mit dem Landespolizeiorchester haben wir auch noch Kultur dabei."Extra: DAS PROGRAMM ZUM JUBILÄUM
Als christlicher Verein starten die Malteser am Sonntag, 10. September, mit einer Messe um 10 Uhr im Eventum. Anschließend gibt es einen kommunalen Frühschoppen, der für jeden offen ist und zu dem Lokalpolitiker und Vertreter der Hilfsdienste eingeladen sind. Musikalisch umrahmt wird er vom Blasorchester Wittlich. Um 13 Uhr beginnt der Festakt, bei dem sich Schirmherrin Malu Dreyer von Staatssekretär Randolf Stich vertreten lässt. Zugesagt hat Baron Antonius Freiherr von Salis-Sogli vom Präsidium der Malteser. Nachmittags kann man die Fahrzeuge der Malteser anschauen, und es gibt ein Kinderprogramm mit Riesenmikado, einer Hüpfburg und Luftballonwettbewerb. Bei einer Schauübung zeigen die Malteser ihr Können. Um 18 Uhr spielt das Landespolizeiorchester von Hessen.