Wittlicher Rufbus rollt ab August durch die Stadt

Wittlich · Rund 70 Haltestellen für neues Mobilitäts-Angebot im gesamten Stadtgebiet Das soll ab August in Wittlich möglich sein. Wochentags steht ein Achtsitzer für Fahrten in Stadt- und Stadtteilen bereit, den jeder per Anruf in der Fahrtwunschzentrale bestellen kann. Die Stadt bezuschusst dieses neue Angebot mit 67500 Euro im Jahr. Es löst die erfolglose Stadtbuslinie ab.

"Guten Tag und herzlich willkommen bei der Fahrtwunschzentrale von Rhein-Mosel-Bus", sagt eine Frau. Dann ist eine andere Stimme zu hören. Auch sie ist weiblich und sagt: "Sie befinden sich in der Warteschlange an Position … eins." Das klingt ja gut. Position eins! So könnte denken, wer ab 1. August zwischen Montag und Freitag, 7 bis 18 Uhr, bei der Nummer 0261/29670388 anruft. Wer das tut, will einen Rufbus bestellen.

Das ist ein neues Angebot, mit dem die Stadt Wittlich den sogenannten öffentlichen Personennahverkehr, ÖPNV, im gesamten Stadtgebiet nebst Stadtteilen verbessern will. Zwar gab es bislang bereits ein Angebot, die sogenannte Stadtbus-Linie, doch die war nicht erfolgreich. Für sie zahlte die Stadt 30?000 Euro im Jahr. Doch der Stadtbus rollte oft leer durch die Straßen. Bevor der Vertrag mit der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV) auslief, hat die CDU im Stadtrat bereits per Antrag gewünscht, "neue, marktfähige Angebote zu entwickeln". Das Ergebnis ist das Rufbus-System.

Dazu wird die DB Regio Bus Rhein-Mosel GmbH montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr einen Kleinbus nebst Fahrer zur Verfügung stellen, den man über die Telefonnummer der Fahrtwunschzentrale anfordern kann. Wer dort anruft, bekommt dann entweder eine schon existierende Busverbindung genannt oder eben den flexiblen Rufbus zugeteilt.

Wo der überall startet und hält, kann man teils bereits jetzt sehen: Die Ausschilderung von rund 70 neuen Haltestellen hat begonnen. Die sollen so verteilt werden, dass Fahrgäste maximal 200 Meter gehen müssen, um den Spezialbus zu erreichen, hieß es in der Stadtratssitzung, in der die Zustimmung für das neue Angebot gefallen ist. Das lässt sich die Stadt was kosten: Mit 67500 Euro im Jahr wird kalkuliert. Nach einem halben Jahr soll geprüft werden, ob das System angenommen wird und funktioniert.

Theresia Rodenkirch, Pressestelle Stadtverwaltung, sagt zum aktuellen Stand: "Zum Start des Projektes Rufbus am 1. August werden rund 70 Haltestellen im Stadtgebiet einschließlich Stadtteile zur Verfügung stehen. Die Anzahl der Haltestellen ist jedoch für die Zukunft nicht fest geschrieben, es können bedarfsbedingt Haltestellen hinzukommen beziehungsweise wegfallen."

Derzeit werden die Schilder vom städtischen Bauhof montiert. Sie sollen noch durch eine Übersicht aller Haltestellen ergänzt werden. Außerdem sind bereits erste "Visitenkarten" mit der Rufbus-Telefonnummer im Umlauf. Theresia Rodenkirch sagt: "Es wurden zunächst 2000 Visitenkarten auf Kosten der Stadt Wittlich gedruckt. Die Kärtchen werden in öffentlich zugänglichen Stellen ausgelegt wie Stadthaus, Altes Rathaus, Tourist-Info, Stadtbücherei, Schwimmbad, im Rufbus sowie auf Wunsch auch in den Betrieben im Stadtgebiet."

Und was ist mit dem Fahrzeug? "Der Bus wurde durch den beauftragten Subunternehmer, das Busunternehmen Meier aus Landscheid, beschafft. Es handelt sich um einen Mercedes-Benz Sprinter 315 CDI mit Rollstuhlrampe mit sieben Sitzen zuzüglich Rollstuhlplatz und Fahrer", sagt Theresia Rodenkirch.

Den Fahrer stelle die Firma Meier. Falls es keine Nachfrage gibt, warte der Kleinbus genauso wie die großen Exemplare auf dem ZOB. Bei der Vorstellung des Konzeptes hieß es, man gehe davon aus, dass ein Anruf etwa eine Stunde vor der gewünschten Abfahrt hinreichend sei. Die Kosten je Einzelfahrt betragen drei Euro.

Wer bereits eine andere Fahrkarte, etwa Monatskarte, habe, zahle einen Euro Zuschlag für den Extraservice des Rufbusses. Es wird zunächst mit rund 40 Fahrten am Tag gerechnet.

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