Wittlicher Stadtgeschehen als Lachnummer

Wittlich · Die erste Kappensitzung der Wittlicher Narrenzunft Rot-Weiß mit mehr als 120 Aktiven erlebten 250 Zuschauer im Jugendheim St. Bernhard. Das Motto ist: "Europa hot kä Geld net mie, drum feiert Foosennochdt, wie noch nie!"

Wittlich. Herren halten ihren Hut, Damen ihre Hand aufs Herz, alle singen stehend: "Wir preisen dich gemeinsam mit Kreiau!" Es ist Mitternacht, Zeit für die Wittlicher Hymne. Immerhin haben gerade die stets famosen Altstadtsänger den Stadtstolz beschworen - auf Kosten der Bernkasteler. An der Mosel halte man sich zwar für den Nabel der Welt, aber die Wittlicher haben längst entdeckt: "Immer im Nabel, da ist der Dreck." Das Publikum kreischt "Zugabe!" "Kreiau" hat es schon mehrfach Richtung Bühne gerufen, besonders für den Nachwuchs. Justus Becker alias Harry Potter als jüngster Solist, der sich "ungelogen, in diesem Kaff total verflogen", erntet den ersten Ritterschlag. Denn wenn alle "oioioioioi" rufen, ist ein Witz ein Volltreffer geworden. Und den landen auch die Wortverdreher um das "Radkäppchen und den bösen Wolf", bei denen Nummernschilder und Achsschenkelvermessung plötzlich zum Thema Sex passen. Darum dreht sich zum großen Amüsement aller im Publikum auch Einiges bei Dany und Stibbi Stirn und einem Klassiker, den Tratschweibern, die sich als Masseusen ausprobieren. Warum sie Kult sind, das zeigen auch das Männerballett, die Lerche aus dem Liesertal und zwei weitere Wittlicher Vögel: die Brüder Kaspari. Sie machen den Verkehrstest nebst kurfürstlichen Wasserlöchern endgültig legendär, nennen Kittchen-Kunst Schwachsinn und verleihen der Kreisverwaltung einen Beamtenschweißorden. Jubel! Ins Schwitzen für den närrischen Zweck kommen auch Garde Schääl-Saidt, Bumblebees und Peppels, die eine grandiose Rocky Horror Picture Show liefern. Und dass Elferratschef Günnes Eller als schlauer Schüler und ebensolche Sau auftritt, quittieren alle sowieso mit: "oioioioioioioi". "Bye, bye ihr Leut\'" singen zum Finale nach Mitternacht die Bibpailen - ein Wiedersehen ist möglich: bei den drei folgenden Sitzungen.Mitwirkende Elferrat, Vierwidznoohsen (einstudiert von Clara Boor, betreut von Ute Schäfer, Isabell Prümm), Radkäppchen und der böse Golf (Jan Becker, Sebastian Vogt, Natascha Arns, Marco Schmitt), Harry Potter (Justus Becker), Garde Schääl-Saidt (einstudiert von Alex Merz, betreut von Marie Greve), Ein ganz normales Ehepaar im Urlaub (Dany und Stibbi Stirn), Die Schnodderbichsen (Clara Boor, Kathi Denkert), Männerballett (einstudiert von Nathalie Vinzens), Nachhilfe (Rita Neukirch, Günnes Eller), Die Lerche aus dem Liesertal (Ursula Komes), Die Peppels (einstudiert von Erika Hees), Die Älster vom Rollkopp un dä Guckguck vom Berschweilerwesch (Adi und Karl-Heinz Kaspari), Das Wildschwein (Isabell Prümm, Günnes Eller), Die Altstadtsänger (Rufin Mais, Albert Komes, Jürgen Junk, Hans Gärtner, Rene Pschierer, Hermann-Josef Wagner, Guido Roseb, Texte: Rene Pschierer), Bumblebees (einstudiert von Manu Kaspari), Die Tratschweiber (Jutta Weisenfeld, Rita Neukirch, als Gast: Adi Kaspari), Die Bibpailen von der Rummlsbaach (musikalische Leitung: Peter Dümler) und Tutti Colori. Es gibt noch Restkarten für die zweite Sitzung am Freitag, 3. Februar.volksfreund.de/fastnacht

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