Wittlicherin hilft Verfolgten im Iran

Wittlich · Katrin Bornmüller ist unermüdlich für die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte im Einsatz

 Die Spenden kommen an. Katrin Bornmüller (rechts) im Iran. Foto: privat

Die Spenden kommen an. Katrin Bornmüller (rechts) im Iran. Foto: privat

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Zum fünften Mal war jetzt eine Delegation der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte — IGFM Wittlich mit Muho Boga, Cengiz Altan und nicht zuletzt der Wittlicherin Katrin Bornmüller im Irak, um ärmsten Flüchtlingen besonders im Shingal zu helfen. Die Gastgeber waren selbst Flüchtlinge in einem unfertigen Haus mit elf Kindern ab 16 Jahren. Der älteste Sohn ist Sicherheitsberater des Oberkommandeurs Heydar Shesho der Freien Ezidischen Einheit im Shingal, die sich den Peshmerga im Kampf gegen den IS anschloss.

Das Shingal ist ständig in Gefahr. Viele traurige Interviews wurden laut IGFM-Bericht geführt, alles schwere Schicksale: ein Vater hatte gerade zwei seiner Kinder vom IS über Verbindungsleute aus Rakka Syrien frei gekauft, seine Frau, die zwölfjährige Tochter und 17 weitere Verwandte sind noch bei der IS. Eine Mutter, die ein Kind und sich rettete, als acht ihrer Kinder und ihr Ehemann gefangen wurden. Eine Oma und der Onkel, der sich ins Kriegsgebiet Mossul wagte und die beiden Enkel als Waisen fand. Ein zwölfjähriger Waise, der die grausamste Gehirnwäsche erlitt: Er konnte alle Waffen bedienen, den Koran von hinten nach vorn auswendig, hatte keine Muttersprache mehr, er bekam Prügel ohne Ende und sechs Mal wurde in seinen Bauch geschossen. Ein kleines Kind, das ständig zu Boden fällt, um zu Allah zu beten. Man habe viele hoch traumatisierte Menschen getroffen, so Bornmüller.

Die IGFM-Delegation verteilte Spenden an rund 400 Familien, damit sie Medikamente kaufen können. Weiterhin wurden Ärzte mit Medikamenten im Wert von 3000 Euro versorgt, die vor Ort billiger als in Deutschland sind.

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